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Eine Branche lernt schwimmen. Umwelt: Deutsche Wasserwirtschaft sucht ihr Heil im Ausland
Angesichts der Tatsachen, daß 2 Mrd Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, jährlich rund 5 Mio durch verseuchtes Trinkwasser sterben, 66 % der Weltbevölkerung an keine Kanalisation angeschlossen sind und nur 5 % der Abwässer weltweit gereinigt werden und daß im Jahr 2050 schätzungsweise 42 der Menschheit in Regionen mit Wasserknappheit leben werden, will die deutsche Entwicklungshilfe mit 1 Mio DM z.B. ein weltweites Informationsnetzwerk zur integrierten Wasserbewirtschaftung fördern. Eine weitere Million geht an die 'Welt-Kommission für große Dämme'. Weltweit braucht es aber Investionen von 300 Mrd Dollar bis 600 Mrd Dollar, um Entwicklungsländer mit sauberem Wasser Trinkwasser zu versorgen. Deutsche Technik und Standards im Wasser- und Abwassergeschäft gelten weltweit als führend, doch der Technologietransfer im Ausland klappt nur schwerlich. Dies liegt auch daran, daß sich die deutsche Wasserbranche in der Vergangenheit nur wenig um das Ausland gekümmert hat. Weitere Gründe: zersplitterte Angebotsstruktur auf dem Heimatmarkt, zu hoher Grad der Arbeitsteilung, der hohe Standard ist für Schwellen- und Entwicklungsländer nicht bezahlbar. Selbst die Weltbank in New York stellt der deutschen Wasserbranche ein schlechtes Zeugnis aus. 1997 akzeptierte die Weltbank für internationale Wasser- und Abwasserprojekte zehn Unternehmen - ein deutsches war nicht darunter. Mittlerweile engangiert sich Preussag in Brasilien, RWE Aqua ist Mitbetreiber der Wasserwerke Budapest und die Berliner Wasserbetriebe schlossen Ende 1997 mit der chinesischen Stadt Xinan einen Vertrag zum Aufbau einer modernen Trinkwasserversorgung. Doch es wird schwer für deutsche Unternehmen, mit der Erfahrung französischer und britischer Konzerne zu konkurrieren. Gute Chancen werden gesehen in den Ländern, die sich an das deutsche Umweltrecht angelehnt haben (viele Staaten in Osteuropa und Südamerika).
Eine Branche lernt schwimmen. Umwelt: Deutsche Wasserwirtschaft sucht ihr Heil im Ausland
Angesichts der Tatsachen, daß 2 Mrd Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, jährlich rund 5 Mio durch verseuchtes Trinkwasser sterben, 66 % der Weltbevölkerung an keine Kanalisation angeschlossen sind und nur 5 % der Abwässer weltweit gereinigt werden und daß im Jahr 2050 schätzungsweise 42 der Menschheit in Regionen mit Wasserknappheit leben werden, will die deutsche Entwicklungshilfe mit 1 Mio DM z.B. ein weltweites Informationsnetzwerk zur integrierten Wasserbewirtschaftung fördern. Eine weitere Million geht an die 'Welt-Kommission für große Dämme'. Weltweit braucht es aber Investionen von 300 Mrd Dollar bis 600 Mrd Dollar, um Entwicklungsländer mit sauberem Wasser Trinkwasser zu versorgen. Deutsche Technik und Standards im Wasser- und Abwassergeschäft gelten weltweit als führend, doch der Technologietransfer im Ausland klappt nur schwerlich. Dies liegt auch daran, daß sich die deutsche Wasserbranche in der Vergangenheit nur wenig um das Ausland gekümmert hat. Weitere Gründe: zersplitterte Angebotsstruktur auf dem Heimatmarkt, zu hoher Grad der Arbeitsteilung, der hohe Standard ist für Schwellen- und Entwicklungsländer nicht bezahlbar. Selbst die Weltbank in New York stellt der deutschen Wasserbranche ein schlechtes Zeugnis aus. 1997 akzeptierte die Weltbank für internationale Wasser- und Abwasserprojekte zehn Unternehmen - ein deutsches war nicht darunter. Mittlerweile engangiert sich Preussag in Brasilien, RWE Aqua ist Mitbetreiber der Wasserwerke Budapest und die Berliner Wasserbetriebe schlossen Ende 1997 mit der chinesischen Stadt Xinan einen Vertrag zum Aufbau einer modernen Trinkwasserversorgung. Doch es wird schwer für deutsche Unternehmen, mit der Erfahrung französischer und britischer Konzerne zu konkurrieren. Gute Chancen werden gesehen in den Ländern, die sich an das deutsche Umweltrecht angelehnt haben (viele Staaten in Osteuropa und Südamerika).
Eine Branche lernt schwimmen. Umwelt: Deutsche Wasserwirtschaft sucht ihr Heil im Ausland
Friedl, C. (author)
VDI-Nachrichten ; 52 ; 16
1998
1 Seite, 1 Bild
Article (Journal)
German
Editorial - Wasserwirtschaftler (Berufsanfänger) sucht interessante Tätigkeit im Ausland
Online Contents | 2003