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Zwei baugleiche Verbundträger mit vollständig einbetonierten Walzprofilen, die zwei mit knapp sechzig Zentimetern Bauhöhe sehr flache Fußgängerbrücken von je 17 Metern Länge bilden, zeigen aufgrund unterschiedlicher Nachbehandlung ein zeitlich voneinander abweichendes Verformungsverhalten. Die Ursachen, die Auswirkungen und die Folgerungen für die Praxis werden geschildert, wobei rechnerische Untersuchungen und Belastungsversuche die Grundlage bilden. Die Bauplanung sah ursprünglich freiliegende Profile vor, durch wechselnde Auftragsbearbeitung verschiedener Architekten und Bauingenieure wurden schließlich einbetonierte Stahlträger verwendet, und ein mittig angebundener Personenaufzug wurde ohne Koppelplatten angeschlossen. Der unerwünschte Durchhang von über 3 cm erwies sich bei der einen Brücke als konstant, während er bei der anderen stetig weiter ansteigt. Beide Brücken weisen Biegerisse auf. Es stellte sich heraus, daß die angestrebte Überhöhung von 8 cm nicht erreicht wurde und das Kriechverhalten des Betons nicht berücksichtigt wurde. Die beiden Brücken wurden unterschiedlich beheizt und getrocknet, wobei die eine Brücke eine Woche in der Form verblieb, während die andere nach zwei Tagen Beheizung in der Form bei Nachtfrösten eine Woche im Freien gelagert wurde. Die Brücken wurden nach sieben bzw. neun Tagen erstmals mit der Eigenlast beaufschlagt. Die Betonfestigkeit entspricht B25 beziehungsweise B15, Bohrkerne ergaben eine Festigkeit von durchschnittlich 55 N/mm 2. Das Gutachten attestierte beiden Brücken eine ausreichende Standsicherheit sowie volle Gebrauchs- und Funktionsfähigkeit. Die Unterkante ist jedoch nicht vertragsgemäß horizontal. Die eine Brücke hat eine Vorschädigung des Betons durch die falsche Trocknung erfahren, die zur Minderung der planmäßigen Zugfestigkeit, aber nicht zu Versagen führt. Die andere Brücke verformt sich wie für Verbundkonstruktionen innerhalb der ersten zwei bis vier Jahre typisch und stellt keine Problemsituation dar.
Zwei baugleiche Verbundträger mit vollständig einbetonierten Walzprofilen, die zwei mit knapp sechzig Zentimetern Bauhöhe sehr flache Fußgängerbrücken von je 17 Metern Länge bilden, zeigen aufgrund unterschiedlicher Nachbehandlung ein zeitlich voneinander abweichendes Verformungsverhalten. Die Ursachen, die Auswirkungen und die Folgerungen für die Praxis werden geschildert, wobei rechnerische Untersuchungen und Belastungsversuche die Grundlage bilden. Die Bauplanung sah ursprünglich freiliegende Profile vor, durch wechselnde Auftragsbearbeitung verschiedener Architekten und Bauingenieure wurden schließlich einbetonierte Stahlträger verwendet, und ein mittig angebundener Personenaufzug wurde ohne Koppelplatten angeschlossen. Der unerwünschte Durchhang von über 3 cm erwies sich bei der einen Brücke als konstant, während er bei der anderen stetig weiter ansteigt. Beide Brücken weisen Biegerisse auf. Es stellte sich heraus, daß die angestrebte Überhöhung von 8 cm nicht erreicht wurde und das Kriechverhalten des Betons nicht berücksichtigt wurde. Die beiden Brücken wurden unterschiedlich beheizt und getrocknet, wobei die eine Brücke eine Woche in der Form verblieb, während die andere nach zwei Tagen Beheizung in der Form bei Nachtfrösten eine Woche im Freien gelagert wurde. Die Brücken wurden nach sieben bzw. neun Tagen erstmals mit der Eigenlast beaufschlagt. Die Betonfestigkeit entspricht B25 beziehungsweise B15, Bohrkerne ergaben eine Festigkeit von durchschnittlich 55 N/mm 2. Das Gutachten attestierte beiden Brücken eine ausreichende Standsicherheit sowie volle Gebrauchs- und Funktionsfähigkeit. Die Unterkante ist jedoch nicht vertragsgemäß horizontal. Die eine Brücke hat eine Vorschädigung des Betons durch die falsche Trocknung erfahren, die zur Minderung der planmäßigen Zugfestigkeit, aber nicht zu Versagen führt. Die andere Brücke verformt sich wie für Verbundkonstruktionen innerhalb der ersten zwei bis vier Jahre typisch und stellt keine Problemsituation dar.
Ein Sonderfall unerwarteter Verformungen
A special case of unforeseen deflections
Quast, U. (author)
Beton- und Stahlbetonbau ; 93 ; 79-82
1998
4 Seiten, 3 Bilder, 2 Quellen
Article (Journal)
German
Ein Sonderfall unerwarteter Verformungen
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