Festgesteinsgewinnung mit Schaufelradbaggern: Fid-Bau Portal

Festgesteinsgewinnung mit Schaufelradbaggern

Rupprecht, O.

Neben der Entwicklung der Schaufelradbagger zu immer größeren Leistungseinheiten mit Dienstgewichten von etwa 14000 t (z.B. Rheinbraun) wurde in den letzten Jahren auch eine Entwicklung zu immer kompakteren Geräten vollzogen. Diese Kompakt-Schaufelradbagger, darunter insbesondere auch die Standard-Schaufelradbagger, haben den Vorteil von erheblich günstigeren Leistungsgewichten und damit niedrigeren Investitionskosten. Sie bieten durch ihre kurzen Schaufelradausleger gute Voraussetzungen für hohe Grabkräfte, wodurch sie heute auch bei härteren Rohstoffen zum Einsatz kommen, bei denen früher eine Gewinnung mit Schaufelradbaggern nicht denkbar war. Die Standard-Schaufelradbagger der Baureihen S100 - S630 sind durch die festen geometrischen Abmessungen unter Verwendung von Standardkomponenten aus dem Bereich der Hydraulik-Löffelbagger standardisiert. Die Auswahl des jeweils passenden Standard-Schaufelradbaggers erfolgt im wesentlichen nach den Kriterien, Abbauhöhe als geometrische Rahmenbedingung, der Förderleistung und der Materialhärte, definiert als spezifischer Grabwiderstand. Ein wesentlicher Vorteil des Standard-Schaufelradbaggers S100 ist, daß er im montierten Zustand auf dem Tieflader transportiert werden kann. Zur Verbesserung der Feinstückigkeit bei der sprengstofflosen Festgesteingewinnung wurde die Anzahl der Schneiden am Schaufelrad erhöht. Bei kleiner Förderleistung steigt die vom Antrieb zur Verfügung stehende spezifische Grabkraft an. Dies hat wesentliche Bedeutung bei einem Geräteeinsatz im härteren Material, wie z.B. im Mergel oder im Tonstein. Damit liegt für ein Gewinnungsgerät mit kleiner Durchsatzleistung die spezifische Grabkraft im Verhältnis zu 'normalen' Schaufelradbaggern wesentlich höher. Die derzeit stärksten Schaufelradbagger sind in einem Kohletagebau in Thailand eingesetzt, wo sie den harten Abraum über der Kohle freilegen.