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Förderprogramm '30 Niedrigenergiehäuser in Hessen'. Erfahrungen und Schlußfolgerungen
Die Niedrigenergiebauweise hat die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Trotz großer Schwankungen im Verbraucherverhalten und verschiedenen Unzulänglichkeiten in den Bauausführungen werden die berechneten Energieeinsparungen im Mittel erreicht. Das Raumklima wird als behaglich empfunden und ist bei richtiger Ausführung des Sonnenschutzes auch unter hochsommerlichen Bedingungen angenehm. Die mechanische Belüftung ist kein Störfaktor, sondern trägt - wie aus skandinavischen Ländern seit langem bekannt - bei richtiger Ausführung zu Energieeinsparung und Wohnkomfort bei. Die insgesamt eingesparten Energiekosten erreichen oder übertreffen die investiven Mehrkosten. Die Niedrigenergiebauweise ist deshalb auch wirtschaftlich vernünftig. Trotz der vielen positiven Resultate wurden auch Schwachstellen aufgezeigt, auf die zukünftig ein besonderes Augenmerk zu richten ist: Wärmebrücken konnten nicht immer vermieden werden. Insbesondere im Fensterbereich sind Problemzonen auszumachen. Die Abdichtung der Gebäudehülle wird vielfach noch nicht beherrscht. Die gemessenen Leckageraten überschritten den heute gültigen Zielwert der DIN-V 4108-7 im Mittel um mehr als 300 % und vereinzelt sogar um 1400 %. Dies führt zu einer unnötigen Energieverschwendung und u.U. zum Verfehlen des Energiesparziels. Darüber hinaus wird auch die Effektivität der mechanischen Lüftung beeinträchtigt. Bei den Lüftungsanlagen verbrauchen Ventilatoren häufig unnötig viel Energie. Die Anlagekosten für kombinierte Zu-/Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung sind noch zu hoch. Generell gilt, daß die elektrischen Hilfsenergien deutlich gesenkt werden müssen. Zieht man die Langlebigkeit baulicher Investitionen und die vergleichsweise hohen Kosten nachträglicher Energiesparmaßnahmen in Betracht, so muß schon heute der Niedrigenergiehausstandard als Minimalanforderung an neu zu errichtende Gebäude angesehen werden. Die Schulung von Anwendern, insbesondere von Architekten und Handwerkern ist dringend geboten, um die Niedrigenergiebauweise zu etablieren. Die Niedrigenergiebauweise ist nur der nächste notwendige Schritt auf dem Weg zum ökologisch optimierten Gebäude. Weitergehende Anstrengungen von Forschung, Entwicklung und Anwendern sind unabdingbar.
Förderprogramm '30 Niedrigenergiehäuser in Hessen'. Erfahrungen und Schlußfolgerungen
Die Niedrigenergiebauweise hat die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Trotz großer Schwankungen im Verbraucherverhalten und verschiedenen Unzulänglichkeiten in den Bauausführungen werden die berechneten Energieeinsparungen im Mittel erreicht. Das Raumklima wird als behaglich empfunden und ist bei richtiger Ausführung des Sonnenschutzes auch unter hochsommerlichen Bedingungen angenehm. Die mechanische Belüftung ist kein Störfaktor, sondern trägt - wie aus skandinavischen Ländern seit langem bekannt - bei richtiger Ausführung zu Energieeinsparung und Wohnkomfort bei. Die insgesamt eingesparten Energiekosten erreichen oder übertreffen die investiven Mehrkosten. Die Niedrigenergiebauweise ist deshalb auch wirtschaftlich vernünftig. Trotz der vielen positiven Resultate wurden auch Schwachstellen aufgezeigt, auf die zukünftig ein besonderes Augenmerk zu richten ist: Wärmebrücken konnten nicht immer vermieden werden. Insbesondere im Fensterbereich sind Problemzonen auszumachen. Die Abdichtung der Gebäudehülle wird vielfach noch nicht beherrscht. Die gemessenen Leckageraten überschritten den heute gültigen Zielwert der DIN-V 4108-7 im Mittel um mehr als 300 % und vereinzelt sogar um 1400 %. Dies führt zu einer unnötigen Energieverschwendung und u.U. zum Verfehlen des Energiesparziels. Darüber hinaus wird auch die Effektivität der mechanischen Lüftung beeinträchtigt. Bei den Lüftungsanlagen verbrauchen Ventilatoren häufig unnötig viel Energie. Die Anlagekosten für kombinierte Zu-/Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung sind noch zu hoch. Generell gilt, daß die elektrischen Hilfsenergien deutlich gesenkt werden müssen. Zieht man die Langlebigkeit baulicher Investitionen und die vergleichsweise hohen Kosten nachträglicher Energiesparmaßnahmen in Betracht, so muß schon heute der Niedrigenergiehausstandard als Minimalanforderung an neu zu errichtende Gebäude angesehen werden. Die Schulung von Anwendern, insbesondere von Architekten und Handwerkern ist dringend geboten, um die Niedrigenergiebauweise zu etablieren. Die Niedrigenergiebauweise ist nur der nächste notwendige Schritt auf dem Weg zum ökologisch optimierten Gebäude. Weitergehende Anstrengungen von Forschung, Entwicklung und Anwendern sind unabdingbar.
Förderprogramm '30 Niedrigenergiehäuser in Hessen'. Erfahrungen und Schlußfolgerungen
Eicke-Hennig, W. (author) / Steinmüller, B. (author) / Zeller, J. (author)
1998
6 Seiten, 4 Bilder, 12 Quellen
Article (Journal)
German
Wärmeschutz , Deutschland , Wärmebedarf , Förderprogramm , Bauausführung , Haus , Kompaktbauweise , Dichtigkeit , Abdichten , Lüftung , Behaglichkeit , Wärmeverlust , Wärmeverbrauch , Raumtemperatur , menschliches Verhalten , Luftfeuchte , Wirtschaftlichkeit , Raumklima , Schwachstelle (Konstruktion) , Erfahrungsbericht , Niedrigenergiehaus
Förderprogramm "30 Niedrigenergiehäuser in Hessen" - Erfahrungen und Schlussfolgerungen
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