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Wandlungen in der bauphysikalischen Bewertung von Außenwänden durch die neuere Entwicklung Wärmeschutz - Feuchteschutz - Festigkeit

Künzel, H.

Abstract

Die bauphysikalische Betrachtung und Bewertung von Außenwänden und ihrem Feuchteschutz und Wärmeschutz hat sich aufgrund neuer Erkenntnisse, Auflagen sowie Möglichkeiten bei der Putztechnologie sehr gewandelt. Heutige Putzsysteme sind diffusionsoffen ausgelegt, sie werden gezielt an die vorgegebenen physikalischen Bedingungen angepaßt, wobei neben meßtechnischen Erkenntnissen häufig auch Erfahrungswerte genutzt werden. So wurden im Wärmeschutz viele Fehler gemacht, aus denen man heute gelernt hat. Feuchteschutz nicht nur vor Beregnung, sondern auch vor Dampfniederschlag von außen und innen, gehört mittlerweile zur Selbstverständlichkeit. Moderne Putzsysteme halten sich nicht mehr an die alte Regel 'weicher Oberputz auf hartem Unterputz', die nur noch für massives Vollsteinmauerwerk gültig ist. Das liegt vor allem an den veränderten Baustoffen und ihrer geringeren Querdruckfestigkeit, wodurch Spannungen auf den Putz entstehen, die eine weiche Entkopplung der einzelnen Lagen nötig machen. Wärmedämm-Verbundsysteme und Wärmedämm-Putzsysteme sind bereits konstruktiv weich entkoppelt. Diese Entwicklungen müssen auch in den gültigen Normen berücksichtigt werden.