Drahtseile mit neuartigem Korrosionsschutz für Membranbauwerke: Fid-Bau Portal

Drahtseile mit neuartigem Korrosionsschutz für Membranbauwerke

Stauske, D.

Beispiele für Verbindungen und Anschlüsse von Drahtseilen für Membranbauten sind abgebildet. Bisher wurden die Drahtseile mit herkömmlichem Korrosionsschutz ausgestattet (verzinkte Einzeldrähte, Farb- oder Kunststoffbeschichtung des Seils, Drähte aus Edelstahl). Auf die technischen und wirtschaftlichen Nachteile dieser Systeme wird eingegangen. Galfan, ein Korrosionsschutz aus dem eutektischen Gemisch (Schmelzpunkt 382 Grad C) von Zink mit 5 % Aluminium und geringen Anteilen Cer und Lanthan, wurde 1978 patentiert. 1984 wurde das Double-Dip-Verfahren entwickelt. Dabei werden die Einzeldrähte des Seiles in einem Durchlaufverfahren zunächst feuerverzinkt und anschließend durch das Galfan-Bad gezogen. Hier wird die spröde Hartzinkschicht in das duktile Zn-Al Eutektikum umgewandelt. Aluminium diffundiert in die Zink-Schicht und in die Stahloberfläche und bildet bei einem korrosiven Angriff, selbst bei Beschädigungen der äußeren Aluminium-Schicht, eine korrosionsbeständige Aluminiumoxid-Schicht. Die Mechanismen des Korrosionsschutzes wurden von Nünninghof und Scepanski (Univ. Wuppertal) untersucht. Beim Salzsprühtest zeigt Galfan das 3 - 4 fache der Zeit gegenüber feuerverzinkten Drähten. Die Verseilung Galfan-verzinkter Drähte sowie die weitere Verarbeitung (Aufpressen von Fittingen, Vergießen von Seilhüllen) verläuft problemlos. Die Kosten von Galfan-Seilen entsprechen denen der Seile aus feuerverzinkten Drähten. Die Beschichtbarkeit der Galfan-Drähte verhält sich besser als bei feuerverzinkten Drähten. Das Gottlieb-Daimler-Stadion in Stuttgart und andere Großbauwerke sind mit Galfan-Drähten ausgestattet. Ein Praxisbeispiel (Membrankonstruktion im Grande Arche, Paris) wird vorgestellt.(Zweisprachiges Dokument: Deutsch/Englisch).