Textile Fassadensysteme: Fid-Bau Portal

Textile Fassadensysteme

Tritthardt, J. / Ayrle, H.

Gegenwärtig ist festzustellen, daß es keine marktgängigen Systeme bei textilen Fassadenverkleidungen gibt. Baumwollgewebe, Polyester-PVC-Membran, Glasfaser-Teflon-Membran, Silikon-Silikon-Membran, PES-Doppelwandgewebe mit PVC-Beschichtung, PES-Cabrio-Stoffe sowie Spannleinwand wurden auf ihre Eignung als Fassadensystem überprüft. Ein ideales Material müßte die besondere Qualität aufweisen, daß es den textilen Charakter des Trägergewebes zumindest sichtbar, am besten auch haptisch fühlbar sein läßt. Das Material müßte aus einer Trägerschicht aus einem weißen, dauerhaften Gewebe sowie aus einer auf der Rückseite angeordneten farbigen, wasserfesten Beschichtung bestehen. Es werden verschiedene konstruktive Systeme vorgestellt, mit denen textile Gebäudehüllen auf ebenen Fassadenflächen realisiert werden können. Fenster können hinter einer durchgehenden Haut realisiert oder direkt in die Textilfläche eingeschnitten werden. Das Haus wird gesamthaft von großen Membranflächen eingehüllt. Ein Hinterlüftungshohlraum zwischen Massivbau und textiler Haut von etwa 30 bis 60 cm wird vorgesehen. Die Gewebefläche wird an einer der Fassadenecken vom Massivbauhaus her nach außen gewölbt, so daß eine gegensinnig gekrümmte Textilfläche entsteht. Der Anschluß an die Dachfläche muß eine Hinterlüftung der Fassadenfläche ermöglichen. Verschiedene Fassadensysteme wie Kassettenfassaden aus vorgefertigten Kassetten, Steppdecken-Fassaden aus marktüblichen Doppelwand-Geweben mit schüttfähigem Isoliermaterial, Vorhang-Fassaden aus Gittergeweben sowie Netzfassaden zur einfacheren Begrünung werden vorgestellt. Zur Untersuchung des Langzeitverhaltens wurde an einer Probenbox eine Vorhangfassade mit geschlossener PES-PVC-Membran bzw. mit zwei verschiedenen weitmaschigen Glasfaser-Gittern, eine Fassade für voll transparente Flächen aus einer Teflon-Folie sowie eine Dachhaut aus einer trichterförmig zugeschnittenen PES-PVC-Membran angebracht.