Vorspannung von Kabeln und Lamellen aus Kohlenstoff-Fasern: Fid-Bau Portal

Vorspannung von Kabeln und Lamellen aus Kohlenstoff-Fasern

Bergmeister, K.

Für die nachträgliche Verstärkung von tragenden Bauteilen wurden vorgespannte Kabel und Lamellen aus Faserverbundstoffen geprüft. In Versuchen wurde nachgewiesen, daß vorgespannte Biegeträger mit Kabeln aus Kohlenstoffasern (CF) auch ein duktiles Bruchverhalten besitzen. Nachteile der rein linear-elastischen Verformung der CF-Kabel lassen sich durch konstruktive Maßnahmen, wie schlaffe Bewehrung oder zusätzliche Vorspannkabel, ausgleichen. Die Verbundspannung von in Beton eingebetteten CF-Kabeln hängt stark von der Strukturierung der Oberfläche ab. Für gerippte Oberflächen wurden Verbundspannungen zwischen 5 und 10 N/mm² ermittelt. Der Duktilitätsindex beträgt für CF-Spannkabel nur etwa die Hälfte des Werts für Spannstahl, läßt sich aber durch den Zusatz von Sifcon auf den Wert des mit Spannstahl vorgespannten Betons steigern. Vorgespannte Faserverbundlamellen können entweder im gespannten Zustand aufgeklebt oder nach Aufbringung des Klebers auf die vorbehandelte Betonfläche aufgedrückt werden. In Studien an schlaffen und vorgespannten CF-Lamellen, die an einen Plattenbalken geklebt wurden, zeigte sich, daß die Bruchart des Betonträgers mit Kohlenstoffbewehrung vom Biege- zum Schubbruch wechselt.