Sprengen einer Brückenplatte unter Anwendung des Vollraumsprengverfahrens: Fid-Bau Portal

Sprengen einer Brückenplatte unter Anwendung des Vollraumsprengverfahrens

Busch, J.

Es wird eine Übersicht über die Konstruktion von Brücken und die verschiedenen Möglichkeiten gegeben, sie abzubrechen. Dann erfolgt die Beschreibung einer Brückensprengung, wobei in die Brückenfahrbahn Hohlkörper eingebaut waren, mit Hilfe des Vollraumsprengverfahrens. Eine Brücke besteht, vereinfacht angegeben, aus den beiden Widerlagermauern mit 2 Flügelmauern, den Pfeilern als Unterstützungsbauwerken und der Fahrbahnplatte. Beim Abbruch durch Bohr- und Sprengarbeit wird die Fahrbahnplatte immer von oben senkrecht angebohrt, Widerlagermauer, Flügelmauern und Pfeiler je nach Gegebenheit senkrecht von oben, waagerecht von der Seite oder von vorne. Grundlage der Planung der Bohrloch- und Reihenabstände ist der Begriff 'w' der Hauser'schen Formel. Darunter versteht man die kürzeste Entfernung zur nächsten freien Fläche. Der Bohrloch- und Reihenabstand wird allgemein zwischen 1 w und 2 w gewählt. Unter diesen Voraussetzungen wird der Abbruch einer Überführungsbrücke einer Landstraße mit 2 Fahrbahnen über die B 30 beschrieben. Das Vollraumsprengen ist auch als 'hydraulisches Sprengen' bekannt, d.h der Hohlraum, der in den zu zerstörenden Körper eingebaut ist, wird mit Wasser gefüllt. Bei der Detonation erfogt die Umwandlung des Sprengstoffes in Gas und es tritt eine fast tausendfache Volumenvergrößerung in Bruchteilen von Sekunden auf. Da das Wasser praktisch nicht verdichtet werden kann, wird der so entstehende hohe Druckstoß über das Wasser auf den umgebenden Körper übertragen und dessen Gefüge zerstört. Bei der Sprengung konnte das Gefüge des Betons der Fahrbahnplatte völlig zerstört und damit mühelos gebaggert werden.