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Abgrenzung Bergschäden - Bauschäden

Drisch, L. / Schürken, J.

Eine der wichtigsten Aufgaben des Bergschadenssachverständigen ist die Abgrenzung der Bergschäden von den übrigen Bauschäden. Durch den untertägigen Bergbau werden Bergschäden im wesentlichen durch die horizontalen Bewegungskomponenten ausgelöst. Gründungs- und Baugrundmängel führen zu vertikalen Bodenbewegungen. Mit Hilfe dieser Unterscheidung kann eine Abgrenzung in den meisten Fällen hinreichend genau erfolgen. Die überwiegende Anzahl der im normalen Wohnungsbau auftretenden Rißschäden wird durch Kriechen und Schwinden, Temperaturänderungen oder durch lastabhängige Verformungen verursacht. Wichtig für die Abgrenzung zwischen Bergschäden bzw. Schäden aus sonstigen Bodenbewegungen und Bauschäden ist der Zeitpunkt der Rißentstehung. Typische Rißformen, die in den Kellergeschossen, an den Fassaden mit Verblendmauerwerk und an Putzfassaden auftreten, werden vorgestellt. Deren Entstehung ist häufig auf Mängel in der Bauausführung zurückzuführen, oder sie sind materialbedingt. Bei Rißschäden an den Innenwänden weisen geradlinige horizontale bzw. vertikale Verläufe in der Regel auf ensprechende Unregelmäßigkeiten im Untergrund hin. Schäden an den Außenanlagen entstehen ebenfalls oft durch unsachgemäße Bauausführungen. Bei dem größten Teil der Rißschäden ist zumindest in grober Form eine Altersbestimmung möglich. Das Alter bzw. der Entstehungszeitpunkt dürfen als Indiz für die Rißursache keinesfalls vernachlässigt werden.