A platform for research: civil engineering, architecture and urbanism
Welding the Storebaelt bridge. Like a boy's dream
Die angewandte Schweißtechnik zum Bau der Ostbrücke über den Großen Belt sowie die besonderen Anforderungen, die das Großprojekt stellt, und deren Bewältigung sind dargelegt. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 6800 m, sie wird auf der Westseite von 9 und auf der Ostseite von 14 Pfeilern getragen; die einzelnen Brückenabschnitte besitzen eine Länge von 193 m von Pfeiler zu Pfeiler und einen Abstand von 7 m zwischen der Deckfläche und der Bodenfläche, sie sind durch eine Längsspantenwand in zwei Schächte unterteilt; den Mittelteil der Gesamtbrücke bildet eine Hängebrücke. Als Werkstoff für die Brückenteile dient der hochfeste Stahl FeE420 KT TM (minimale Streckgrenze >420 MPa, maximales C-Äquivalent 0,37, Zugfestigkeit 500 MPa bis 600 MPa, Kerbschlagzähigkeit bei -40 Grad C >40 J); die Dicke der Stahlplatten variiert zwischen 10 mm und 30 mm. Für alle Wurzellagen, zum Füllen der Stumpfnähte in den Seitenwänden und im Boden sowie zum Verbinden der Spanntenwände wird das Fülldrahtschweißen angewendet, wozu der Rutil-Fülldraht FILARC PZ6138 und der basische Fülldraht FILARC PZ6125 (für die Wurzellagen) eingesetzt werden; der Drahtdurchmesser liegt in beiden Fällen bei 1,2 mm. Das Füllen der Deckflächenverbindungen erfolgt durch UP-Schweißen mit einem S3-Draht (DIN 8557) und dem basischen Flußmittel BFB 154 AC 8M HP5 (DIN 32522). Alle Schweißarbeiten werden manuell durchgeführt. Wegen der erheblichen Wärmespannungen durch Sonnenstrahleinwirkung (die geschweißten Brückenteile müssen Kräften bis zu 1500 t standhalten) kann nur im spannungsfreien Zustand dh. nach Sonnenuntergang geschweißt werden, und es müssen die Hauptarbeiten an den Seitenwänden sowie an der Deck- und Bodenfläche in einer Nacht erledigt sein. Durch geeignete Schweißfolgen und Verblocken der einzelnen Brückenteile vor dem Schweißen lassen sich die Probleme einer unterschiedlichen Schweißschrumpfung lösen. Durch Vorspannen der Brückenteile (Anheben des freien Endes um 4 m über dem Pfeiler) wird der Gewichts-bedingten elastischen Verformung der Brückenteile entgegegewirkt. Inzwischen sind 13 Brückenabschnitte fertiggestellt.(Görges,U.)
Welding the Storebaelt bridge. Like a boy's dream
Die angewandte Schweißtechnik zum Bau der Ostbrücke über den Großen Belt sowie die besonderen Anforderungen, die das Großprojekt stellt, und deren Bewältigung sind dargelegt. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 6800 m, sie wird auf der Westseite von 9 und auf der Ostseite von 14 Pfeilern getragen; die einzelnen Brückenabschnitte besitzen eine Länge von 193 m von Pfeiler zu Pfeiler und einen Abstand von 7 m zwischen der Deckfläche und der Bodenfläche, sie sind durch eine Längsspantenwand in zwei Schächte unterteilt; den Mittelteil der Gesamtbrücke bildet eine Hängebrücke. Als Werkstoff für die Brückenteile dient der hochfeste Stahl FeE420 KT TM (minimale Streckgrenze >420 MPa, maximales C-Äquivalent 0,37, Zugfestigkeit 500 MPa bis 600 MPa, Kerbschlagzähigkeit bei -40 Grad C >40 J); die Dicke der Stahlplatten variiert zwischen 10 mm und 30 mm. Für alle Wurzellagen, zum Füllen der Stumpfnähte in den Seitenwänden und im Boden sowie zum Verbinden der Spanntenwände wird das Fülldrahtschweißen angewendet, wozu der Rutil-Fülldraht FILARC PZ6138 und der basische Fülldraht FILARC PZ6125 (für die Wurzellagen) eingesetzt werden; der Drahtdurchmesser liegt in beiden Fällen bei 1,2 mm. Das Füllen der Deckflächenverbindungen erfolgt durch UP-Schweißen mit einem S3-Draht (DIN 8557) und dem basischen Flußmittel BFB 154 AC 8M HP5 (DIN 32522). Alle Schweißarbeiten werden manuell durchgeführt. Wegen der erheblichen Wärmespannungen durch Sonnenstrahleinwirkung (die geschweißten Brückenteile müssen Kräften bis zu 1500 t standhalten) kann nur im spannungsfreien Zustand dh. nach Sonnenuntergang geschweißt werden, und es müssen die Hauptarbeiten an den Seitenwänden sowie an der Deck- und Bodenfläche in einer Nacht erledigt sein. Durch geeignete Schweißfolgen und Verblocken der einzelnen Brückenteile vor dem Schweißen lassen sich die Probleme einer unterschiedlichen Schweißschrumpfung lösen. Durch Vorspannen der Brückenteile (Anheben des freien Endes um 4 m über dem Pfeiler) wird der Gewichts-bedingten elastischen Verformung der Brückenteile entgegegewirkt. Inzwischen sind 13 Brückenabschnitte fertiggestellt.(Görges,U.)
Welding the Storebaelt bridge. Like a boy's dream
Schweißen der Storebaelt-Brücke. Wie der Traum eines Jungen
Altemühl, B. (author)
Svetsaren, English Edition ; 51 ; 15-19
1996
5 Seiten, 7 Bilder
Article (Journal)
English
Hängebrücke , Stahlbrücke , hochfester Stahl , Streckgrenze , Pfeiler , Kohlenstoffäquivalent , Zugfestigkeit , Dehnung , Charpy-Spitzkerbschlagversuch , Lichtbogenschweißen mit Fülldraht , Stumpfnaht , Wurzellage , UP-Schweißen , Zwischenlagentemperatur , Fülldrahtelektrode , Schutzgas , Verbrauchsstoff , basisches Flussmittel , Zwischenlage , Wärmespannung , Schrumpfung , Schweißfolge , elastische Verformung , zerstörungsfreie Prüfung , Rundnaht , Chrom-Molybdän-Nickel-Vanadium-Stahl
Online Contents | 1995
UB Braunschweig | 1795
|TIBKAT | 1795
|Online Contents | 2004
|