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"Libido aedificandi" : Walkenried und die monumentale Kirchenbaukunst der Zisterzienser um 1200
"Als die Zisterzienser in den Jahren 1207-09 damit begannen, in Walkenried einen monumentalen Kirchenneubau zu errichten, sollte dieser das erste Werk der "frühgotischen" Architektur in Norddeutschland, noch vor dem 1209 begonnenen Magdeburger Dom, werden. ... Durch Größe, Material und Bautechnik verkörperte sie einen Anspruch, welcher sich an den Kathedralen orientierte. ... Im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts wurde der Orden ..., wie Kritiker meinten, von der "libido aedificandi", einer übermäßigen Baulust ergriffen, die den Ordensregeln zuwiderlief. Rein funktionale Erklärungsmuster für diese Form der Großarchitektur in der Kunst- und Ordensgeschichtsschreibung können nicht überzeugen. Ausschlaggebend war weder die Vergrößerung der Konvente noch der Wunsch nach vermehrten Altarplätzen, um die Messe lesen zu können. Vielmehr sahen die Zisterzienser um 1200 die "frühgotischen" Kathedralen Frankreichs als maßgebend für ihre Kirchenbauten an. So entstand in Auseinandersetzung mit diesen Kathedralen ein "repräsentativer Bauzwang" für den Orden, der die meist abgeschieden liegenden Mönchskirchen zwangsläufig zu Gegenentwürfen der Kathedralarchitektur machte. Walkenried war als ein solcher Gegenentwurf in mehrfacher Hinsicht für die Architektur des nordöstlichen Deutschland innovativ: Man verwendete hier erstmals systematisch die Rippenwölbung. ... Erst die nachfolgend von Walkenried mit beeinflußten Kathedralen von Magdeburg und Halberstadt setzten noch größere Maßstäbe. ..."
"Libido aedificandi" : Walkenried und die monumentale Kirchenbaukunst der Zisterzienser um 1200
"Als die Zisterzienser in den Jahren 1207-09 damit begannen, in Walkenried einen monumentalen Kirchenneubau zu errichten, sollte dieser das erste Werk der "frühgotischen" Architektur in Norddeutschland, noch vor dem 1209 begonnenen Magdeburger Dom, werden. ... Durch Größe, Material und Bautechnik verkörperte sie einen Anspruch, welcher sich an den Kathedralen orientierte. ... Im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts wurde der Orden ..., wie Kritiker meinten, von der "libido aedificandi", einer übermäßigen Baulust ergriffen, die den Ordensregeln zuwiderlief. Rein funktionale Erklärungsmuster für diese Form der Großarchitektur in der Kunst- und Ordensgeschichtsschreibung können nicht überzeugen. Ausschlaggebend war weder die Vergrößerung der Konvente noch der Wunsch nach vermehrten Altarplätzen, um die Messe lesen zu können. Vielmehr sahen die Zisterzienser um 1200 die "frühgotischen" Kathedralen Frankreichs als maßgebend für ihre Kirchenbauten an. So entstand in Auseinandersetzung mit diesen Kathedralen ein "repräsentativer Bauzwang" für den Orden, der die meist abgeschieden liegenden Mönchskirchen zwangsläufig zu Gegenentwürfen der Kathedralarchitektur machte. Walkenried war als ein solcher Gegenentwurf in mehrfacher Hinsicht für die Architektur des nordöstlichen Deutschland innovativ: Man verwendete hier erstmals systematisch die Rippenwölbung. ... Erst die nachfolgend von Walkenried mit beeinflußten Kathedralen von Magdeburg und Halberstadt setzten noch größere Maßstäbe. ..."
"Libido aedificandi" : Walkenried und die monumentale Kirchenbaukunst der Zisterzienser um 1200
Nicolai, Bernd (author)
1990
339, [122] S.
Ill., graph. Darst.
Theses
German
Die frühe Kirchenbaukunst der Zisterzienser
DataCite | 1957
|Hanno Hahn, Die frühe Kirchenbaukunst der Zisterzienser
DataCite | 2020
|