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Ökobilanzielle Lebenszyklusbetrachtung von Gebäuden – eine numerische Methode zur Optimierung der Gebäudeplanung
Im Rahmen des vorliegenden Beitrags wird die Entwicklung eines numerischen Tools für die Erstellung von Ökobilanzen für Gebäude beschrieben, mit dessen Hilfe die Umweltauswirkungen auf Gebäude‐, Bauteil‐ und Baustoffebene gemäß den geltenden Normen und unter Bezugnahme auf die Bauproduktdaten aus der Datenbank „ÖKOBAUDAT” mit einem möglichst geringen rechnerischen Aufwand ermittelt werden können. Auf der Grundlage der LCA–Regeln wird das numerische Tool verwendet, um drei Wohngebäudetypen (Mehrfamilienhaus, Reihenmittelhaus, freistehendes Einfamilienhaus) anhand von neuen Wohngebäuden als repräsentative Beispiele dafür mit einer Vielzahl von Varianten im Hinblick auf ihre Umweltqualität, insbesondere das Treibhauspotenzial und den Einsatz nichterneuerbarer Energien, zu analysieren. Die damit erzielten zentralen Untersuchungsergebnisse lauten wie folgt: Das im Rahmen des Beitrags untersuchte freistehende Einfamilienhaus mit Betonkeller verursacht im Vergleich zu den ebenfalls betrachteten Gebäuden vom Typ Reihenhaus sowie Mehrfamilienhaus mit Abstand die größte Umweltauswirkung. Das Reihenhaus schneidet bei den Beurteilungen am Besten ab. Beim Neubau von Niedrigenergiehäusern sollte die Optimierung der Umweltauswirkungen in der Herstellungsphase (A1–A3) künftig neben der Betriebsphase (B6) die höchste Priorität haben. Die Berücksichtigung des Nutzerstroms nach dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Bauen (QNG) beeinflusst das Ergebnis der Ökobilanz bei allen Varianten in hohem Maße. So erfahren die Indikatoren für das Treibhauspotenzial und für den Einsatz nichterneuerbarer Energien eine sprunghafte Veränderung, die je nach Variante zwischen 42 % und 76,4 % beträgt. Die Verlängerung des Betrachtungszeitraums der untersuchten Gebäude auf 80 Jahre anstelle von 50 Jahren führt zu einer Reduzierung der rechnerischen Gesamtumweltbelastung zwischen 10 % und 16,8 %. Ohne die Decarbonisierung der Baustoffherstellung, die in verschiedenen Baustoffindustrien bereits begonnen hat, kann eine Reduktion der Umweltauswirkungen in großem Ausmaß nur mit erheblichem technischem Aufwand erreicht werden.
Ökobilanzielle Lebenszyklusbetrachtung von Gebäuden – eine numerische Methode zur Optimierung der Gebäudeplanung
Im Rahmen des vorliegenden Beitrags wird die Entwicklung eines numerischen Tools für die Erstellung von Ökobilanzen für Gebäude beschrieben, mit dessen Hilfe die Umweltauswirkungen auf Gebäude‐, Bauteil‐ und Baustoffebene gemäß den geltenden Normen und unter Bezugnahme auf die Bauproduktdaten aus der Datenbank „ÖKOBAUDAT” mit einem möglichst geringen rechnerischen Aufwand ermittelt werden können. Auf der Grundlage der LCA–Regeln wird das numerische Tool verwendet, um drei Wohngebäudetypen (Mehrfamilienhaus, Reihenmittelhaus, freistehendes Einfamilienhaus) anhand von neuen Wohngebäuden als repräsentative Beispiele dafür mit einer Vielzahl von Varianten im Hinblick auf ihre Umweltqualität, insbesondere das Treibhauspotenzial und den Einsatz nichterneuerbarer Energien, zu analysieren. Die damit erzielten zentralen Untersuchungsergebnisse lauten wie folgt: Das im Rahmen des Beitrags untersuchte freistehende Einfamilienhaus mit Betonkeller verursacht im Vergleich zu den ebenfalls betrachteten Gebäuden vom Typ Reihenhaus sowie Mehrfamilienhaus mit Abstand die größte Umweltauswirkung. Das Reihenhaus schneidet bei den Beurteilungen am Besten ab. Beim Neubau von Niedrigenergiehäusern sollte die Optimierung der Umweltauswirkungen in der Herstellungsphase (A1–A3) künftig neben der Betriebsphase (B6) die höchste Priorität haben. Die Berücksichtigung des Nutzerstroms nach dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Bauen (QNG) beeinflusst das Ergebnis der Ökobilanz bei allen Varianten in hohem Maße. So erfahren die Indikatoren für das Treibhauspotenzial und für den Einsatz nichterneuerbarer Energien eine sprunghafte Veränderung, die je nach Variante zwischen 42 % und 76,4 % beträgt. Die Verlängerung des Betrachtungszeitraums der untersuchten Gebäude auf 80 Jahre anstelle von 50 Jahren führt zu einer Reduzierung der rechnerischen Gesamtumweltbelastung zwischen 10 % und 16,8 %. Ohne die Decarbonisierung der Baustoffherstellung, die in verschiedenen Baustoffindustrien bereits begonnen hat, kann eine Reduktion der Umweltauswirkungen in großem Ausmaß nur mit erheblichem technischem Aufwand erreicht werden.
Ökobilanzielle Lebenszyklusbetrachtung von Gebäuden – eine numerische Methode zur Optimierung der Gebäudeplanung
Fouad, Nabil A. (author) / Istanbuly, Zakaria (author) / Richter, Torsten (author) / Schäfers, Martin (author) / Eden, Wolfgang (author)
Bauphysik Kalender 2024 ; 193-228
2024-03-06
36 pages
Article/Chapter (Book)
Electronic Resource
English
Online Contents | 1988
|Digitaler Wegweiser Gebäudeplanung
Wiley | 2001
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