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Beitrag zur Geschichte plastischer Berechnungsmethoden im Stahlbau
10.1002/stab.200610032.abs
Jacques Heyman (Bild 1b) leistete einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Baustatik im 20. Jahrhundert. Nach seinem Studium trat er dem berühmten Team unter der Leitung von John Fleetwood Baker (1901–1985) (Bild 1a) in Cambridge bei, das die Grundlagen für die Berechnung von Stahlskelettkonstruktionen nach der Plastizitätstheorie entwickelte. Baker hatte zwischen 1928 und 1936 für das Steel Structures Research Committee (SSRC) an der Entwicklung einer rationellen Methode für die Schnittkraftberechnung von Rahmenkonstruktionen nach der Elastizitätstheorie gearbeitet. Im Rahmen dieser Arbeiten konnten erstmals Versuche an ausgeführten Bauwerken durchgeführt werden. Die Ergebnisse waren überraschend, denn entgegen der vorherrschenden Meinung stellte sich heraus, daß die Schnittkraftberechnung nach der Elastizitätstheorie nicht geeignet war, den tatsächlichen Zustand von Stahlkonstruktionen vorherzusagen. Diese Einsicht veranlaßten Baker , eine andere Forschungsrichtung einzuschlagen. 1936 reiste Baker zur IVBH‐Konferenz nach Deutschland, wo er Verbindung mit einer Reihe von Wissenschaftlern aus Mitteleuropa knüpfte, die sich bereits seit über zwei Jahrzehnten mit der Erforschung des elastoplastischen Verhaltens von Stahlträgern befaßt hatten. Nach seiner Rückkehr setzte er seine Forschungsarbeiten in diesem Bereich an der Universität von Bristol fort. Er wiederholte die Versuche von Hermann Maier‐Leibnitz (1885–1962) und führte eine eigene Versuchsreihe an Rahmenkonstruktionen durch. Diese Arbeiten wurden durch den 2. Weltkrieg unterbrochen, konnten aber nach Kriegsende in Cambridge fortgesetzt werden und wurden durch die Bücher “The steel skeleton” [1], [2] sowie “Plastic design of portal frames” [3] gekrönt. (© 2006 WILEY‐VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim)
Contribution to the history of plastic analysis methods in steel construction.
Jacques Heyman (Fig. 1b) has been one of the main contributors to the development of structural theory in the 20th century. After graduating he joined the famous Cambridge Team directed by John Fleetwood Baker (1901–1985) (Fig. 1a) that established the basis for plastic analysis of steel frame structures. Baker had worked for the Steel Structures Research Committee (SSRC) between 1928 and 1936, with the specific task of writing a rational code for elastic analysis of frames. For the first time real structures were tested. The results were surprising; elastic analysis was not suitable for predicting the actual state of the steel structure, contradicting what was believed at the time. This insight caused Baker to change the direction of his research. In 1936 Baker traveled to Germany to attend the IABSE Conference, where he met those researchers from central Europe who, for over two decades, had been studying the elasto‐plastic behaviour of steel beams. Back in the UK, he continued studying this field at Bristol University; he repeated Hermann Maier‐Leibnitz's tests and started a program of tests on frames. The Second World War interrupted the work, which would continue at Cambridge once the war was over and crowned with success by the books “The steel skeleton” [1], [2] and “Plastic design of portal frames” [3].
Beitrag zur Geschichte plastischer Berechnungsmethoden im Stahlbau
10.1002/stab.200610032.abs
Jacques Heyman (Bild 1b) leistete einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Baustatik im 20. Jahrhundert. Nach seinem Studium trat er dem berühmten Team unter der Leitung von John Fleetwood Baker (1901–1985) (Bild 1a) in Cambridge bei, das die Grundlagen für die Berechnung von Stahlskelettkonstruktionen nach der Plastizitätstheorie entwickelte. Baker hatte zwischen 1928 und 1936 für das Steel Structures Research Committee (SSRC) an der Entwicklung einer rationellen Methode für die Schnittkraftberechnung von Rahmenkonstruktionen nach der Elastizitätstheorie gearbeitet. Im Rahmen dieser Arbeiten konnten erstmals Versuche an ausgeführten Bauwerken durchgeführt werden. Die Ergebnisse waren überraschend, denn entgegen der vorherrschenden Meinung stellte sich heraus, daß die Schnittkraftberechnung nach der Elastizitätstheorie nicht geeignet war, den tatsächlichen Zustand von Stahlkonstruktionen vorherzusagen. Diese Einsicht veranlaßten Baker , eine andere Forschungsrichtung einzuschlagen. 1936 reiste Baker zur IVBH‐Konferenz nach Deutschland, wo er Verbindung mit einer Reihe von Wissenschaftlern aus Mitteleuropa knüpfte, die sich bereits seit über zwei Jahrzehnten mit der Erforschung des elastoplastischen Verhaltens von Stahlträgern befaßt hatten. Nach seiner Rückkehr setzte er seine Forschungsarbeiten in diesem Bereich an der Universität von Bristol fort. Er wiederholte die Versuche von Hermann Maier‐Leibnitz (1885–1962) und führte eine eigene Versuchsreihe an Rahmenkonstruktionen durch. Diese Arbeiten wurden durch den 2. Weltkrieg unterbrochen, konnten aber nach Kriegsende in Cambridge fortgesetzt werden und wurden durch die Bücher “The steel skeleton” [1], [2] sowie “Plastic design of portal frames” [3] gekrönt. (© 2006 WILEY‐VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim)
Contribution to the history of plastic analysis methods in steel construction.
Jacques Heyman (Fig. 1b) has been one of the main contributors to the development of structural theory in the 20th century. After graduating he joined the famous Cambridge Team directed by John Fleetwood Baker (1901–1985) (Fig. 1a) that established the basis for plastic analysis of steel frame structures. Baker had worked for the Steel Structures Research Committee (SSRC) between 1928 and 1936, with the specific task of writing a rational code for elastic analysis of frames. For the first time real structures were tested. The results were surprising; elastic analysis was not suitable for predicting the actual state of the steel structure, contradicting what was believed at the time. This insight caused Baker to change the direction of his research. In 1936 Baker traveled to Germany to attend the IABSE Conference, where he met those researchers from central Europe who, for over two decades, had been studying the elasto‐plastic behaviour of steel beams. Back in the UK, he continued studying this field at Bristol University; he repeated Hermann Maier‐Leibnitz's tests and started a program of tests on frames. The Second World War interrupted the work, which would continue at Cambridge once the war was over and crowned with success by the books “The steel skeleton” [1], [2] and “Plastic design of portal frames” [3].
Beitrag zur Geschichte plastischer Berechnungsmethoden im Stahlbau
Kurrer, Karl‐Eugen (author) / Huerta, Santiago (author)
Stahlbau ; 75 ; 317-330
2006-04-01
14 pages
Article (Journal)
Electronic Resource
English
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