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Der Bogen im Dach – Zur Entwicklung des weitgespannten Daches 1770–1840 unter dem Einfluß des frühen Bauingenieurwesens
10.1002/bate.200710013.abs
Die Suche nach immer weiter gespannten Tragwerken um 1800 – nicht nur im Brückenbau, sondern auch im Hochbau – war einer derjenigen Umstände, die die Etablierung der Wissenschaft “Bauingenieurwesen” im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts begünstigten. Die Standard‐Lösungen, die das traditionelle Zimmererhandwerk für weitgespannte Dachkonstruktionen anzubieten hatte, reichten bald nicht mehr aus. Für eine gewisse Zeit experimentierte man – meist allerdings ohne wissenschaftliche Grundlage – mit unterschiedlichsten Systemen, bis sich schließlich das moderne Fachwerk als siegreiche Lösung durchsetzen konnte.
Der Weg hin zum Fachwerk war aber alles andere als geradlinig. Viel beliebter als das Fachwerk war zunächst der Bogen. Dieser Beitrag untersucht erstmals materialübergreifend das Eindringen des neuen Elementes “Bogen” in die Konstruktion des Dachwerks, stellt einige bekannte und weniger bekannte Dachwerke mit massiven Bogentragwerken in Holz und Eisen vor und verfolgt sodann die beginnende wissenschaftliche Untersuchung des Bogens, bis hin zur Abhandlung des französischen Ingenieurs Ardant, der als erster mit wissenschaftlichen Methoden die Vorzüge des Fachwerks gegenüber den massiven Bogenkonstruktionen herausstellte.
The arched roof: A contribution towards the history of the engineered long‐span roof, 1770–1840.
The quest for long‐span structures – not only in bridge building, but also in roof construction – facilitated the establishment of civil engineering as a scientific discipline around 1800. At that time, the traditional solutions available to carpenters for the long‐span roofing problem had reached a critical threshold that could not be surmounted. Therefore, experimentation and search for new structural systems set in. This search ultimately resulted in the ubiquitious use of trusses in the modern sense of the word. However, the way towards the truss was not a straight one, but, intermediately, the massive arch was preferred as a structural component both in timber and iron roofs. The present paper discusses the introduction of the arch into the roof – remarkably independent of the material employed –, its incipient scientific analysis, and its ultimate replacement by the truss. In particular, we discuss several well‐known, as well as little‐known, arched roofs, and we describe the structural analysis of arched and roofs up to the work of the French engineer Ardant, which ultimately led to the disappearance of the massive arch from the roof and to the victory of the truss.
Der Bogen im Dach – Zur Entwicklung des weitgespannten Daches 1770–1840 unter dem Einfluß des frühen Bauingenieurwesens
10.1002/bate.200710013.abs
Die Suche nach immer weiter gespannten Tragwerken um 1800 – nicht nur im Brückenbau, sondern auch im Hochbau – war einer derjenigen Umstände, die die Etablierung der Wissenschaft “Bauingenieurwesen” im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts begünstigten. Die Standard‐Lösungen, die das traditionelle Zimmererhandwerk für weitgespannte Dachkonstruktionen anzubieten hatte, reichten bald nicht mehr aus. Für eine gewisse Zeit experimentierte man – meist allerdings ohne wissenschaftliche Grundlage – mit unterschiedlichsten Systemen, bis sich schließlich das moderne Fachwerk als siegreiche Lösung durchsetzen konnte.
Der Weg hin zum Fachwerk war aber alles andere als geradlinig. Viel beliebter als das Fachwerk war zunächst der Bogen. Dieser Beitrag untersucht erstmals materialübergreifend das Eindringen des neuen Elementes “Bogen” in die Konstruktion des Dachwerks, stellt einige bekannte und weniger bekannte Dachwerke mit massiven Bogentragwerken in Holz und Eisen vor und verfolgt sodann die beginnende wissenschaftliche Untersuchung des Bogens, bis hin zur Abhandlung des französischen Ingenieurs Ardant, der als erster mit wissenschaftlichen Methoden die Vorzüge des Fachwerks gegenüber den massiven Bogenkonstruktionen herausstellte.
The arched roof: A contribution towards the history of the engineered long‐span roof, 1770–1840.
The quest for long‐span structures – not only in bridge building, but also in roof construction – facilitated the establishment of civil engineering as a scientific discipline around 1800. At that time, the traditional solutions available to carpenters for the long‐span roofing problem had reached a critical threshold that could not be surmounted. Therefore, experimentation and search for new structural systems set in. This search ultimately resulted in the ubiquitious use of trusses in the modern sense of the word. However, the way towards the truss was not a straight one, but, intermediately, the massive arch was preferred as a structural component both in timber and iron roofs. The present paper discusses the introduction of the arch into the roof – remarkably independent of the material employed –, its incipient scientific analysis, and its ultimate replacement by the truss. In particular, we discuss several well‐known, as well as little‐known, arched roofs, and we describe the structural analysis of arched and roofs up to the work of the French engineer Ardant, which ultimately led to the disappearance of the massive arch from the roof and to the victory of the truss.
Der Bogen im Dach – Zur Entwicklung des weitgespannten Daches 1770–1840 unter dem Einfluß des frühen Bauingenieurwesens
Holzer, Stefan M. (author)
Bautechnik ; 84 ; 130-146
2007-02-01
17 pages
Article (Journal)
Electronic Resource
English
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