A platform for research: civil engineering, architecture and urbanism
Die Verteilerstege in Stuttgarts neuem Hauptbahnhof
Über schwebende Bänder zu den Zügen
Das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm (S21) ist das größte Ausbauvorhaben für den öffentlichen Schienenverkehr in Baden‐Württemberg seit dem 19. Jahrhundert. Es umfasst neben dem Neubau von zahlreichen Tunneln und Trassen auch eine komplette Umgestaltung des Eisenbahnknotens Stuttgart: Die Gleise des alten Kopfbahnhofs werden durch einen um 90° gedrehten, unterirdischen Durchgangsbahnhof ersetzt. Dieser wird in großen Teilen durch natürliches Tageslicht beleuchtet, das durch insgesamt 28 Glasaugen in die Bahnsteighalle fällt. Die Glasaugen bilden den oberen Abschluss der sog. Kelchstützen, die ein zentrales Gestaltungselement des neuen Bahnhofs sind. Drei Verteilerstege dienen als Zugangsebene vom historischen Bonatzbau in die neue Bahnsteighalle. Diese Stege sind brückenartige Stahlbetonverbundkonstruktionen, von denen Reisende über Treppen auf die Bahnsteige gelangen. Eine Besonderheit ist, dass die Stege teilweise auf der Trogkonstruktion lagern und teilweise am Schalendach hängen. Aufgrund von Verformungen aus Kriechen und Rissbildung im Beton des Schalendachs muss die Position der Stege mehrfach, planmäßig auch nach Inbetriebnahme des Bahnhofs, nachgestellt werden. Die Verbindungsstege sollen große Verkehrsströme von Reisenden aufnehmen können, gleichzeitig aber auch möglichst filigran sein und den Blick in und durch die neue Bahnsteighalle so wenig wie möglich einschränken. Der vorliegende Beitrag beschreibt die Besonderheiten dieses anspruchsvollen Tragwerks aus Sicht der beteiligten Tragwerksplaner.
The distribution walkways in Stuttgart's new main railway station – over floating belts to the trains
The Stuttgart–Ulm (S21) railway project is the largest expansion project for public rail transport in Baden‐Württemberg since the 19th century. In addition to the construction of numerous new tunnels and routes, it also includes a complete redesign of the Stuttgart railway junction: the tracks of the old terminus station will be replaced by an underground through station rotated by 90°. This will be largely illuminated by natural daylight. Three distribution walkways serve as an access level from the historic Bonatz building into the new platform hall. These walkways are bridge‐like reinforced concrete composite structures from which travellers can access the platforms via stairs.
Die Verteilerstege in Stuttgarts neuem Hauptbahnhof
Über schwebende Bänder zu den Zügen
Das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm (S21) ist das größte Ausbauvorhaben für den öffentlichen Schienenverkehr in Baden‐Württemberg seit dem 19. Jahrhundert. Es umfasst neben dem Neubau von zahlreichen Tunneln und Trassen auch eine komplette Umgestaltung des Eisenbahnknotens Stuttgart: Die Gleise des alten Kopfbahnhofs werden durch einen um 90° gedrehten, unterirdischen Durchgangsbahnhof ersetzt. Dieser wird in großen Teilen durch natürliches Tageslicht beleuchtet, das durch insgesamt 28 Glasaugen in die Bahnsteighalle fällt. Die Glasaugen bilden den oberen Abschluss der sog. Kelchstützen, die ein zentrales Gestaltungselement des neuen Bahnhofs sind. Drei Verteilerstege dienen als Zugangsebene vom historischen Bonatzbau in die neue Bahnsteighalle. Diese Stege sind brückenartige Stahlbetonverbundkonstruktionen, von denen Reisende über Treppen auf die Bahnsteige gelangen. Eine Besonderheit ist, dass die Stege teilweise auf der Trogkonstruktion lagern und teilweise am Schalendach hängen. Aufgrund von Verformungen aus Kriechen und Rissbildung im Beton des Schalendachs muss die Position der Stege mehrfach, planmäßig auch nach Inbetriebnahme des Bahnhofs, nachgestellt werden. Die Verbindungsstege sollen große Verkehrsströme von Reisenden aufnehmen können, gleichzeitig aber auch möglichst filigran sein und den Blick in und durch die neue Bahnsteighalle so wenig wie möglich einschränken. Der vorliegende Beitrag beschreibt die Besonderheiten dieses anspruchsvollen Tragwerks aus Sicht der beteiligten Tragwerksplaner.
The distribution walkways in Stuttgart's new main railway station – over floating belts to the trains
The Stuttgart–Ulm (S21) railway project is the largest expansion project for public rail transport in Baden‐Württemberg since the 19th century. In addition to the construction of numerous new tunnels and routes, it also includes a complete redesign of the Stuttgart railway junction: the tracks of the old terminus station will be replaced by an underground through station rotated by 90°. This will be largely illuminated by natural daylight. Three distribution walkways serve as an access level from the historic Bonatz building into the new platform hall. These walkways are bridge‐like reinforced concrete composite structures from which travellers can access the platforms via stairs.
Die Verteilerstege in Stuttgarts neuem Hauptbahnhof
Über schwebende Bänder zu den Zügen
Nimführ, Dominik (author) / Gepperth, Sonja (author) / Schmid, Angelika (author)
Stahlbau ; 94 ; 97-102
2025-02-01
6 pages
Article (Journal)
Electronic Resource
German
Die Verteilerstege in Stuttgarts neuem Hauptbahnhof
Wiley | 2025
|Stuttgarts U15 erreicht Stammheim
IuD Bahn | 2012
|Stuttgarts Kleiner Schloßplatz, D
Online Contents | 1987
|Online Contents | 1994
TIBKAT | 1977
|