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Schnelles Bauen durch Standardisierung und Vorfertigung – Straßenbrücken in Modulbauweise

Hierl, Martin / Tresch, Jürgen

Bauen im Bestand wird künftig die Regelbauweise im deutschen Straßennetz darstellen. Umso wichtiger ist es, in diesem Zusammenhang verkehrliche Einschränkungen möglichst zu verringern und die damit einhergehenden erhöhten Unfallgefährdungen, ökonomischen Folgen (Staukosten) und ökologischen Auswirkungen (Umweltverschmutzung) auf ein Minimum zu reduzieren. Kurze Bauzeiten bei gleichzeitig hohem Qualitätsstandard sind demnach in vielerlei Hinsicht wünschenswert. Ein wichtiger Baustein hierbei ist das Bauen mit standardisierten und vorgefertigten Bauteilen. Aufgrund der Vielzahl an Vorschriften, Richtzeichnungen und bereits vorhandenen Regelungen im Bereich des Brückenbaus ist dieses Fachgebiet des Bauwesens prinzipiell prädestiniert für standardisierte Bauweisen. Dennoch ist die Fertigteilbauweise in den letzten Jahrzehnten im Brückenbau im Gegensatz zu einigen Nachbarländern eher seltener realisiert worden. Die Marktsituation der vergangenen Jahrzehnte erlaubte es den Bauherren, die Bauwerke unter Ausschöpfung eines scheinbar schier unbegrenzten Pools an Ingenieuren und Fachkräften als Unikat zu planen und in Ortbeton herzustellen. Man berief sich darauf, dass Brücken in Fertigteilbauweise per se gestalterisch weniger gelingen. Dies sollte aber bei der Vielzahl an Brücken, bei denen dieser Aspekt eine untergeordnete Rolle spielt, nicht entscheidend sein. Letztlich gibt es viele ökologische und volkswirtschaftliche Gründe, sich der modularen Bauweise, wie sie im Folgenden vorgestellt wird, zu öffnen, insbesondere wenn auch der Brückenbau seinen Anteil an einem nachhaltigen Wandel der Baubranche leisten soll.

Fast construction using standardization and prefabrication

In the future, construction within existing structures will be the standard construction method in the German road network. In this context, it is all the more important to reduce traffic restrictions as far as possible and to minimize the associated increased risk of accidents, economic consequences (congestion costs) and ecological impacts (environmental pollution). A short construction time combined with high level of quality is therefore desirable in many ways. An important element in this connection is building with standardized and prefabricated components. Due to the large number of regulations, specification drawings and existing rules in the field of bridge construction, in principle, this area of civil engineering is predestined for standardized construction methods. Nevertheless, in contrast to some neighboring countries, the precast construction method has been used less frequently in bridge building in recent decades. The market situation of the past decades allowed builders to design structures as one‐offs and produce them with cast‐in‐place concrete, taking advantage of a seemingly unlimited pool of engineers and skilled workers. The argument was that prefabricated bridges per se are less successful in terms of design. However, with the large number of bridges for which this aspect plays a subordinated role, this should not be decisive. Ultimately, there are many ecological and economic reasons for opening up to the modular construction method as presented below. Even more so, if bridge construction should play its part in a sustainable change in the construction industry.