Zielsetzung geotechnischer Messungen: Fid-Bau Portal

Zielsetzung geotechnischer Messungen

Geotechnische Messungen können in allen Phasen eines Projekts von der Projektvorbereitung über die Bau‐ und Betriebszeit bis zur Nachbetriebsphase erforderlich werden. Sie sollten immer der Beantwortung konkreter Fragestellungen dienen. In der Erkundungsphase von Bau‐ und Landschaftsprojekten werden geologische und geophysikalische Untersuchungen zum Aufbau, der Eigenschaften und zur Struktur des Baugrunds sowie zu den Grundwasserverhältnissen ausgeführt. Die Beobachtungsmethode ist nach DIN 1054:2010‐12 eine Kombination geotechnischer Messungen und Berechnungen mit Kontrolle von Baugrund und Bauwerkwährend dessen Herstellung und gegebenenfalls auch während dessen Nutzung. Die eingesetzte Messtechnik dient dazu, rechtzeitig mögliche Versagenszustände zu erkennen und Maßnahmen zur Verhinderung einzusetzen. Auch eine belastbare Beweissicherung vor, während und nach der Bauausführung und damit eine kontinuierliche Dokumentation von Veränderungen oder unverträglichen Einwirkungen sind durch geotechnische und geodätische Messungen möglich. Außerdem gewährleisten sie die Einhaltung eines Qualitätsmaßstabes nach den anerkannten Regeln der Technik. Im Bereich der Geotechnik kommen Messungen zur Steuerung von Bauprozessen dann zum Einsatz, wenn die Anforderungen an die Qualität des Bauwerks oder die (Nicht‐)Beeinflussung der Umwelt, bedingt durch Informationsdefizite über das Verhalten des Baugrunds, nur durch einen aktiven Einfluss während der Bauausführung erreicht werden können. Sie sind besonders dann notwendig, wenn schwierige und wechselnde Untergründe und Gebirgsverhältnisse zu erwarten sind. Ziel einer Beobachtung des Betriebszustandes ist, die Aufrechterhaltung der Gebrauchstauglichkeit sowie Standsicherheit von Bauwerken nachzuweisen. Eine messtechnische Überwachung des Stilllegungszustandes erfolgt insbesondere bei Endlagern für radioaktive Abfallstoffe.