Die Einstellung des Personenverkehrs auf ungarischen Nebenbahnen: Fid-Bau Portal

Die Einstellung des Personenverkehrs auf ungarischen Nebenbahnen

Die gewünschten wirtschaftlichen Effekte der Verkehrseinstellungen bzw. Stilllegungen von Nebenbahnen in Ungarn sind weitestgehend ausgeblieben.

Danka, Lajo

Abstract

Ungarn belegt innerhalb Europas den 3. Platz bei der Streckendichte und den 7. Platz bei der Fahrgastzahl je Streckenkilometer und Jahr. Aus Spargründen wurde 2006 der Verkehr auf 28 Nebenbahnen eingestellt, im März 2007 folgte die Einstellung der Personenbeförderung auf 14 Nebenbahnen, im September 2007 waren 27 Abschnitte für die Einstellung vorgesehen. Davon wurde nach massivem öffentlichem Protest abgesehen. Der Beschluss dieser Maßnahmen kam, obwohl eine Untersuchung von 1999 ergab, dass die Erneuerung der Infrastruktur weniger gekostet hätte als die endgültige Stilllegung. Im Beitrag wird überprüft, ob die vermeintlichen Ersparnisse eingetreten sind und welche Folgen die umgesetzten Maßnahmen haben. Es wird festgestellt, dass die Einstellung des Personenverkehrs auf den ungarischen Nebenbahnen bei weiterem Erhalt der Strecken für den Güterverkehr zu keiner Besserung der wirtschaftlichen Lage der MAV führte. Der öffentliche Verkehr hat dadurch insgesamt schweren Schaden genommen, da die Fahrgäste auf den Bus oder den Pkw umgestiegen sind. Bei der Entscheidung wurde die Wirkung verbesserter Fahrpläne nicht berücksichtigt, es wurden keine Studien über die Auswirkungen auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung einzelner Regionen gemacht, es gab keine ordnungemäße Untersuchungen, welche Wechselwirkungen zwischen den möglichen Fahrgastentwicklungen und den für die Optimierung und Verbesserung der Infrastruktur erforderlichen Kosten betrachteten und keine gesellschaftliche Abstimmung.