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Das 1984 fertig gestellte Sturmflut-Schutzwehr in London (Woolwich Reach) wird wahrscheinlich um 2050 durch eine zweite Barriere in der Themsemündung ergänzt werden müssen. Der Südosten von England versinkt jedes Jahr 2 mm tiefer im Meer, ein Trend, der schon nach der letzten Eiszeit begann und nun durch die globale Erwärmung verstärkt wird. Das strategisch Sinnvollste wäre ein Damm von Shoeburyness bis Sheerness, der das gesamte Hinterland schützen würde. Für eine Strecke dieser Länge wäre aber ein Wehr der Londoner Bauart nicht bezahlbar. Auch bei Sankt Petersburg in Russland steht ein Gerüst, das elf Stahltore als Flutschutz tragen sollte, als Bauruine da, weil das Geld ausging und zudem ökologische Bedenken aufkamen. Die Europäische Bank bemüht sich zurzeit um eine finanzielle Lösung für den Weiterbau. Neben dem Konzept Sankt Petersburg steht an der Themsemündung auch das Konzept für den geplanten Hochwasserschutz in Venedig zur Diskussion. Es besticht durch seine preiswerte und umweltfreundliche Bauart: Auf den Grund der Lagune sollen aneinander gereiht mehrere hohle, mit Wasser gefüllte Schleusentore gelegt werden. Sie sollen in einer Einfassung aus Kammern ruhen, von denen einige mit Luft gefüllt sind. Ab einer bestimmten Wasserspiegelhöhe bewegt der Wasserdruck das Tor, das an einer Seite der Einfriedung gelenkig befestigt ist. Diese Bewegung öffnet ein Ventil, Luft strömt aus den Kammern in das Tor und verdrängt einen Teil des Wassers darin, das ins Meer strömt. Die leichter gewordenen Hohlkörper stehen dann aufrecht schwebend aneinander als Barriere gegen die Flut. Ob allerdings dieses Konzept von den kleinen Lagunen Venedigs auf die 6 Meilen breite Themsemündung übertragbar ist, wird noch diskutiert. Zuständig für Überflutungsschutzmaßnahmen ist in Großbritannien die Environment Agency. In den noch stärker von Hochwasser bedrohten Niederlanden wird ergänzend die schwimmende Infrastruktur erprobt. Firmen bieten bereits schwimmende Wohnhäuser und Gewächshäuser an und die Regierung experimentiert mit schwimmenden Straßen. Die Einheiten stehen auf Beton-Pontons, die mit stahlverstärktem Polystyrol gefüllt und über Kabel in der Erde verankert sowie an Stahlpfeiler gebunden werden. In Haarlemmermeer bei Amsterdam soll bis 2010 eine schwimmende Stadt entstehen.
Das 1984 fertig gestellte Sturmflut-Schutzwehr in London (Woolwich Reach) wird wahrscheinlich um 2050 durch eine zweite Barriere in der Themsemündung ergänzt werden müssen. Der Südosten von England versinkt jedes Jahr 2 mm tiefer im Meer, ein Trend, der schon nach der letzten Eiszeit begann und nun durch die globale Erwärmung verstärkt wird. Das strategisch Sinnvollste wäre ein Damm von Shoeburyness bis Sheerness, der das gesamte Hinterland schützen würde. Für eine Strecke dieser Länge wäre aber ein Wehr der Londoner Bauart nicht bezahlbar. Auch bei Sankt Petersburg in Russland steht ein Gerüst, das elf Stahltore als Flutschutz tragen sollte, als Bauruine da, weil das Geld ausging und zudem ökologische Bedenken aufkamen. Die Europäische Bank bemüht sich zurzeit um eine finanzielle Lösung für den Weiterbau. Neben dem Konzept Sankt Petersburg steht an der Themsemündung auch das Konzept für den geplanten Hochwasserschutz in Venedig zur Diskussion. Es besticht durch seine preiswerte und umweltfreundliche Bauart: Auf den Grund der Lagune sollen aneinander gereiht mehrere hohle, mit Wasser gefüllte Schleusentore gelegt werden. Sie sollen in einer Einfassung aus Kammern ruhen, von denen einige mit Luft gefüllt sind. Ab einer bestimmten Wasserspiegelhöhe bewegt der Wasserdruck das Tor, das an einer Seite der Einfriedung gelenkig befestigt ist. Diese Bewegung öffnet ein Ventil, Luft strömt aus den Kammern in das Tor und verdrängt einen Teil des Wassers darin, das ins Meer strömt. Die leichter gewordenen Hohlkörper stehen dann aufrecht schwebend aneinander als Barriere gegen die Flut. Ob allerdings dieses Konzept von den kleinen Lagunen Venedigs auf die 6 Meilen breite Themsemündung übertragbar ist, wird noch diskutiert. Zuständig für Überflutungsschutzmaßnahmen ist in Großbritannien die Environment Agency. In den noch stärker von Hochwasser bedrohten Niederlanden wird ergänzend die schwimmende Infrastruktur erprobt. Firmen bieten bereits schwimmende Wohnhäuser und Gewächshäuser an und die Regierung experimentiert mit schwimmenden Straßen. Die Einheiten stehen auf Beton-Pontons, die mit stahlverstärktem Polystyrol gefüllt und über Kabel in der Erde verankert sowie an Stahlpfeiler gebunden werden. In Haarlemmermeer bei Amsterdam soll bis 2010 eine schwimmende Stadt entstehen.
Closing the floodgates. Thames barrier 2
Neuer Hochwasserschutz an der Themse
Coupe, G. (Autor:in)
The Engineer, London ; 292 ; 26-31
2003
5 Seiten, 11 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Englisch
EMERGENCY DRIVE UNIT FOR OPENING AND CLOSING FLOODGATES
Europäisches Patentamt | 2016
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Europäisches Patentamt | 2016
|British Library Conference Proceedings | 2006
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