Einsatz hochlegierter Spezialstähle für korrosionsbeständige Befestigungselemente: Fid-Bau Portal

Einsatz hochlegierter Spezialstähle für korrosionsbeständige Befestigungselemente

Übleis, A. / Boretius, M. / Felder, G.

Das Anwachsen der Schadstoffbelastung in städtischen Ballungsgebieten, Industriezonen und verkehrstechnischen Anlagen hat zur Folge, daß viele der bisher verwendeten Werkstoffe heute an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt sind. Ein erhöhter Kontroll- und Wartungsaufwand ist bei sicherheitsrelevanten Konstruktionen zur Minimierung des Risikos erforderlich. Korrosion bedeutet für Befestigungselemente eine gravierende Beeinträchtigung der Funktionstauglichkeit und damit auch häufig ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Als Basis für eine anwendungsgerechte Produktentwicklung hat die Hilti AG in den letzten Jahren vermehrt praxisnahe Feldversuche in speziellen Bauwerken wie Straßentunnels, Hallenbädern, Kraftwerksschornsteinen und Kompostieranlagen durchgeführt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse, unterstützt durch Laborversuche, bilden die technisch-wissenschaftliche Grundlage für die Werkstoffwahl. Unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wie großtechnische Verfügbarkeit, Verarbeitbarkeit und Materialkosten stellte sich schließlich die Gruppe der hochlegierten austenitischen 'hMo-Stähle' als für das Bauwesen ideal geeignet heraus. Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes umfaßt die Produktentwicklung nicht nur die Hardware, sondern auch die Software für eine kompetente Beratung des Kunden. Wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung von Werkstoffinnovationen ist das Konzept des 'life-cycle-engineering', das unter Berücksichtigung von Randbedingungen wie Sicherheit und Lebensdauer die Gesamtkosten für die Nutzungsdauer einer Konstruktion ermittelt. Meist wird erst unter Einbeziehung von Folgekosten wie Kontrolle, Wartung oder Sanierung die Verwendung von Sonderwerkstoffen mit entsprechend höherer Anfangsinvestition lukrativ und der Vorteil für den Kunden transparent.