Besonderheiten bei der Fertigung und Montage der Elbebrücke Pirna: Fid-Bau Portal

Besonderheiten bei der Fertigung und Montage der Elbebrücke Pirna

Wagner, P.

Bei der genannten Brücke konnten die unterschiedlichen Trageigenschaften der Baustoffe Stahl und Beton besonders vorteilhaft genutzt werden. Die Brückenkonstruktion besteht aus den Plattenbogen von Ufer zu Ufer und den beiden Stützpfeilern mit rein vertikaler Lastabtragung unter definierten Gelenken. Besonderheit des Verbundes ist, daß die Halbbögen aus Stahlbeton an vier Stellen kraftschlüssig mit dem trapezförmigen Überbauquerschnitt verbunden sind. Da das Werk Stahlbau Plauen Brückenteile von bis zu 150 t vorfertigen kann, wurde der Trapezquerschnitt in nur zwei Hälften unterteilt. Zur Sicherstellung der Paßgenauigkeit wurde eine provisorische Stegverlaschung an jedem Querträger vorgenommen. Mit Rücksicht auf die Schiffahrt sollte die Stromöffnung im Freivorbau von beiden Seiten überbrückt werden, wofür eine Hilfsabspannung (Pylon und Spannstahllitzen) erforderlich war. Trotz einer biegesteifen Montageverbindung zum bereits montierten Abschnitt traten an der Vorbauspitze vertikale Verformungen auf, die durch Anheben mit dem Mobilkran und biegesteife Montageverlaschung des vorderen und mittleren Querträgers kompensiert wurde. Der Einbau von drei vormontierten Brückenschüssen erfolgte in Schwimmkranmontage. Da wegen der Hilfsabspannung, der unterschiedlichen Tragsysteme und der Auflagerung der Brücke an den Bogenfußpunkten erhebliche Längenverschiebungen am Schlußstück auftraten, wurde das Schlußstück mit Überlänge eingebaut und anschließend abgelängt. Beim Schließen der Brücke wurde zunächst frühmorgens der Querstoß an der festen Auflagerseite verschweißt, die im Tagesverlauf auftretende Biegebeanspruchung zugelassen und die Brückenhälfte auf den voreingestellten Lagern in Längsrichtung verschoben bis zum Schließen der Lücke.