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Flammschutzmittel

Troitzsch, J.

Durch die Harmonisierung der Brandsicherheitsanforderungen an Kunststoffe wird sich der Einsatz von Flammschutzmitteln in Europa erhöhen. Physikalische Flammschutzmittel wirken zum einen wie nichtbrennbare Füllstoffe, die das brennbare Substrat verdünnen, zum anderen setzen sie nicht brennbare Gase frei oder wirken kühlend auf das Substrat. Chemisch wirkende Flammschutzmittel unterbrechen den Verbrennungsprozeß in der Gasphase. Neue Produkte basieren meist auf halogenfreien Systemen. Neuentwicklungen gibt es auch bei bromhaltigen Flammschutzmitteln, die die Grenzwerte für Dioxine und Furane unterschreiten. Dibromstyrol ist ein reaktives Monomeres, das in Latices, bei der reaktiven Extrusion in ABS und Polystyrol und in Duroplasten eingesetzt wird. Kolloidales Antimonpentoxid als Synergist besitzt nicht die gesundheitsschädlichen Nachteile von Antimontrioxid. Resorcin-bis-(diphenylphosphat) ist ein halogenfreies Flammschutzmittel, das zunehmend im Bereich Büroelektronik eingesetzt wird. Expandierbarer Graphit dehnt sich im Brandfall um das bis zu 250fache aus. Auf Zinksulfid basierende anorganische Flammschutzmittel können Antimontrioxid ersetzen. Beschichtete Metallhydroxide sind wirksame Flammschutzmittel mit verbessertem Eigenschaftsprofil. Die Kunststoffhersteller bieten neuentwickelte flammgeschützte Compounds an, die halogenfrei sind.