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Heparin-induzierte Thrombozytopenie bei herzchirurgischen Patienten : Ergebnisse einer retrospektiven Studie ; Heparin-induced thrombocytopenia in cardiac surgical patients : results of a retrospective study
In Zusammenhang mit der Arzneimittelnebenwirkung HIT gilt die Annahme, dass Patienten, bei denen nur in einem Antigen-Assay HIT-Antikörper detektiert werden, einen klinisch deutlich besseren Verlauf als Patienten haben, bei denen zusätzlich eine Aggregation und Aktivierung von Blutplättchen in einem Aktivierungs-Assay nachgewiesen wird. Um diese These zu überprüfen, sind in einer retrospektiven Analyse anhand der Daten einer großen herzchirurgischen Abteilung diese beiden Kollektive miteinander verglichen worden. Es konnte gezeigt werden, dass nicht nur doppelt-, sondern auch einfach-positive Patienten hohe Morbiditäts- und Mortalitätsraten haben. Entscheidend für die Prognose ist das Auftreten von TECs, da die Mortalitätsrate bei HITTS deutlich höher als bei isolierter HIT ist. In Hinblick auf diese Aspekte haben sich jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen ergeben. Ebenso wenig bestehen trotz deutlicherer Differenzen in der Häufigkeit von großen Blutungen bzw. hochgradiger oder terminaler Niereninsuffizienz statistisch signifikante Unterschiede zwischen einfach- und doppelt-positiver HIT. Neben Heparin haben sich auch während der Antikoagulation mit Danaparoid und Lepirudin TECs und Blutungen gezeigt. Da die Stichprobengröße für Patienten mit Lepirudin-Antikoagulation sehr klein war, kann eine generelle Bevorzugung trotz der leichten Vorteile gegenüber Danaparoid nicht gegeben werden. Bei Nierenversagen bzw. in der Vergangenheit stattgehabter Behandlung mit Lepirudin ist Danaparoid zu präferieren, bei einer Kreuzreaktivität gegenüber diesem Medikament muss mit Lepirudin oder einem anderen Medikament antikoaguliert werden. Ob der Beginn der Heparintherapie, die OP oder die HLM den entscheidenden Stimulus für die Induktion von HIT-Antkörpern bildet, lässt sich nicht sicher beurteilen. Anhand der Thrombozytenwertverläufe lassen sich die Kollektive unterscheiden, andere Laborparameter nützen bei dieser Differenzierung nicht. Da sich die These nicht bestätigen lässt, dass einfach-positive einen klar besseren Verlauf als doppelt-positive Patienten haben, sollte der Nutzen der Differenzierung überdacht werden. Der HIPA ist somit nur aus zwei Gründen relevant: Erstens kann eine Kreuzreaktivität gegenüber Danaparoid vorliegen. Zweitens wird sehr selten trotz niedriger Titer im ELISA der V.a. HIT im HIPA erhärtet. Um das Outcome der einfach- und doppelt-positiven Patienten zu bewerten, sollte eine Auswertung der 187 HIT-negativen Patienten angeschlossen werden. So kann analysiert werden, ob sich Morbidität, Mortalität und Thrombozytenwertverläufe zwischen diesen Gruppen unterscheiden. ; In context of the heparin-induced thrombocytopenia type II (HIT) it is widely assumed that patients, in which HIT-antibodies are only detected in an antigen assay (HIT single-positive), have a favorable clinical course compared to patients, who show an additional aggregation and activation of thrombocytes in an activation assay (HIT double-positive). On the basis of the data of a big cardiac surgical department, both of these two collectives were compared in a retrospective analysis to verify this thesis. It was demonstrated that both patients with double- and single-positive HIT have a high morbidity and mortality rate. In terms of the prognosis, the occurrence of thromboembolic complications (TECs) is crucial, since the mortality rate of patients with thromboembolisms is considerably higher than of patients with isolated HIT. However, with regard to this criteria, no significant differences between the two groups could be revealed. Furthermore, despite clear differences in the frequency of major bleedings and high-grade renal insufficiency or kidney failure respectively, no statistically significant differences between the two collectives could be found. Alongside treatment with heparin, TECs and major bleedings also occurred during anticoagulation with danaparoid and lepirudin. Since the sample size of patients with lepirudin-treatment was very small, it is not legitimate to favor this anticoagulant over danaparoid generally, in spite of the revealed slight advantages. In the case of renal failure and former treatment with lepirudin respectively, danaparoid is to be preferred. In the case of cross-reactivity to danaparoid, anticoagulation is to be accomplished by lepirudin or another anticoagulant drug. Uncertainty remains, whether the initiation of heparin-treatment, the surgical intervention or the use of the heart-lung machine is the decisive stimulus for the induction of HIT-antibodies. Whereas other laboratory parameters are of no use in the differentiation of the two collectives, they can be distinguished by means of the course of the thrombocyte levels. Since the thesis could not be confirmed that HIT single-positive patients have a clearly favorable clinical course than HIT double-positive patients, the value of this differentiation should be evaluated. Therefore, the heparin-induced activation assay (HIPA) is relevant only in the two following cases: Firstly, by this test a cross-reactivity to danaparoid can be revealed. Secondly, the HIPA is rarely compatible with HIT despite low titers in the ELISA.
Heparin-induzierte Thrombozytopenie bei herzchirurgischen Patienten : Ergebnisse einer retrospektiven Studie ; Heparin-induced thrombocytopenia in cardiac surgical patients : results of a retrospective study
In Zusammenhang mit der Arzneimittelnebenwirkung HIT gilt die Annahme, dass Patienten, bei denen nur in einem Antigen-Assay HIT-Antikörper detektiert werden, einen klinisch deutlich besseren Verlauf als Patienten haben, bei denen zusätzlich eine Aggregation und Aktivierung von Blutplättchen in einem Aktivierungs-Assay nachgewiesen wird. Um diese These zu überprüfen, sind in einer retrospektiven Analyse anhand der Daten einer großen herzchirurgischen Abteilung diese beiden Kollektive miteinander verglichen worden. Es konnte gezeigt werden, dass nicht nur doppelt-, sondern auch einfach-positive Patienten hohe Morbiditäts- und Mortalitätsraten haben. Entscheidend für die Prognose ist das Auftreten von TECs, da die Mortalitätsrate bei HITTS deutlich höher als bei isolierter HIT ist. In Hinblick auf diese Aspekte haben sich jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen ergeben. Ebenso wenig bestehen trotz deutlicherer Differenzen in der Häufigkeit von großen Blutungen bzw. hochgradiger oder terminaler Niereninsuffizienz statistisch signifikante Unterschiede zwischen einfach- und doppelt-positiver HIT. Neben Heparin haben sich auch während der Antikoagulation mit Danaparoid und Lepirudin TECs und Blutungen gezeigt. Da die Stichprobengröße für Patienten mit Lepirudin-Antikoagulation sehr klein war, kann eine generelle Bevorzugung trotz der leichten Vorteile gegenüber Danaparoid nicht gegeben werden. Bei Nierenversagen bzw. in der Vergangenheit stattgehabter Behandlung mit Lepirudin ist Danaparoid zu präferieren, bei einer Kreuzreaktivität gegenüber diesem Medikament muss mit Lepirudin oder einem anderen Medikament antikoaguliert werden. Ob der Beginn der Heparintherapie, die OP oder die HLM den entscheidenden Stimulus für die Induktion von HIT-Antkörpern bildet, lässt sich nicht sicher beurteilen. Anhand der Thrombozytenwertverläufe lassen sich die Kollektive unterscheiden, andere Laborparameter nützen bei dieser Differenzierung nicht. Da sich die These nicht bestätigen lässt, dass einfach-positive einen klar besseren Verlauf als doppelt-positive Patienten haben, sollte der Nutzen der Differenzierung überdacht werden. Der HIPA ist somit nur aus zwei Gründen relevant: Erstens kann eine Kreuzreaktivität gegenüber Danaparoid vorliegen. Zweitens wird sehr selten trotz niedriger Titer im ELISA der V.a. HIT im HIPA erhärtet. Um das Outcome der einfach- und doppelt-positiven Patienten zu bewerten, sollte eine Auswertung der 187 HIT-negativen Patienten angeschlossen werden. So kann analysiert werden, ob sich Morbidität, Mortalität und Thrombozytenwertverläufe zwischen diesen Gruppen unterscheiden. ; In context of the heparin-induced thrombocytopenia type II (HIT) it is widely assumed that patients, in which HIT-antibodies are only detected in an antigen assay (HIT single-positive), have a favorable clinical course compared to patients, who show an additional aggregation and activation of thrombocytes in an activation assay (HIT double-positive). On the basis of the data of a big cardiac surgical department, both of these two collectives were compared in a retrospective analysis to verify this thesis. It was demonstrated that both patients with double- and single-positive HIT have a high morbidity and mortality rate. In terms of the prognosis, the occurrence of thromboembolic complications (TECs) is crucial, since the mortality rate of patients with thromboembolisms is considerably higher than of patients with isolated HIT. However, with regard to this criteria, no significant differences between the two groups could be revealed. Furthermore, despite clear differences in the frequency of major bleedings and high-grade renal insufficiency or kidney failure respectively, no statistically significant differences between the two collectives could be found. Alongside treatment with heparin, TECs and major bleedings also occurred during anticoagulation with danaparoid and lepirudin. Since the sample size of patients with lepirudin-treatment was very small, it is not legitimate to favor this anticoagulant over danaparoid generally, in spite of the revealed slight advantages. In the case of renal failure and former treatment with lepirudin respectively, danaparoid is to be preferred. In the case of cross-reactivity to danaparoid, anticoagulation is to be accomplished by lepirudin or another anticoagulant drug. Uncertainty remains, whether the initiation of heparin-treatment, the surgical intervention or the use of the heart-lung machine is the decisive stimulus for the induction of HIT-antibodies. Whereas other laboratory parameters are of no use in the differentiation of the two collectives, they can be distinguished by means of the course of the thrombocyte levels. Since the thesis could not be confirmed that HIT single-positive patients have a clearly favorable clinical course than HIT double-positive patients, the value of this differentiation should be evaluated. Therefore, the heparin-induced activation assay (HIPA) is relevant only in the two following cases: Firstly, by this test a cross-reactivity to danaparoid can be revealed. Secondly, the HIPA is rarely compatible with HIT despite low titers in the ELISA.
Heparin-induzierte Thrombozytopenie bei herzchirurgischen Patienten : Ergebnisse einer retrospektiven Studie ; Heparin-induced thrombocytopenia in cardiac surgical patients : results of a retrospective study
Neuffer, Moritz Alexander (author)
2008-01-01
Theses
Electronic Resource
German
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