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Altlasten und Siedlungsflächenentwicklung
Die Problematik industrieller Altablagerungen und Altstandorte (Altlasten) bat sich vor allem in altindustrialisierten Gebieten zu einem zentralen Problem der Umwelt- und Stadtentwicklungspolitik entwickelt. Weder die genaue Zahl noch das Gefährdungspotential noch die Möglichkeiten einer Sanierung belasteter Flächen sind bislang hinreichend geklärt. Städte und Gemeinden konzentrieren sich gegenwärtig auf die Erfassung und Gefahrenabschätzung der kontaminierten Flächen und auf Maßnahmen zur Abwehr akuter Gefährdung. In vielen Fällen sind von dieser Problematik aber auch Konzepte zur Wiedernutzung industrieller Brachflächen betroffen. Diese Konzepte werden bei Verdacht auf Kontamination in der Regel zurückgenommen bzw. ihre Realisierung wird ausgesetzt. Teilweise sind dabei auch Nutzungsbeschränkungen oder Veränderungen von Nutzungskonzepten zu beobachten. Darüber hinaus geht die Akzeptanz potentieller Folgenutzer, auf alten Industrieflächen zu investieren, durch die Kenntnis über Verunreinigungen deutlich zurück. Damit aber wird die Strategie, für die weitere Siedlungsentwicklung bevorzugt brachliegende Flächen wiederzunutzen, ernsthaft in Frage gestellt. Diese Brachen sind aber in der Regel zur Deckung des Siedlungsflächenbedarfes in kommunalen Entwicklungskonzepten fest eingeplant. Es ergeben sich daher Flächendefizite, die wiederum durch die Erschließung von Freiflächen am Stadtrand gedeckt werden sollen. Eine solche Vorgehensweise steht aber im Widerspruch zu den Zielen übergeordneter Planungsträger für einen verstärkten Schutz des Freiraums. Ob und wie diese Flächen für die weitere Siedlungsentwicklung verwendet werden können, ist noch offen. Strategien zur Problemlösung bewegen sich zwischen einer nutzungsabhängigen Sanierung, deren Intensität sich an den Nutzungsvorstellungen der kommunalen Planung orientiert, und einer belastungsabhängigen Nutzung, bei der die Art der Nachnutzung vom Ausmaß der Kontaminationen bestimmt wird. In der Praxis werden Kompromisse zwischen diesen beiden Polen gefunden werden müssen. Kurz- und mittelfristig ist jedoch in vielen Kommunen eine erhebliche Einschränkung der Entwicklungsmöglichkeiten abzusehen.
Altlasten und Siedlungsflächenentwicklung
Die Problematik industrieller Altablagerungen und Altstandorte (Altlasten) bat sich vor allem in altindustrialisierten Gebieten zu einem zentralen Problem der Umwelt- und Stadtentwicklungspolitik entwickelt. Weder die genaue Zahl noch das Gefährdungspotential noch die Möglichkeiten einer Sanierung belasteter Flächen sind bislang hinreichend geklärt. Städte und Gemeinden konzentrieren sich gegenwärtig auf die Erfassung und Gefahrenabschätzung der kontaminierten Flächen und auf Maßnahmen zur Abwehr akuter Gefährdung. In vielen Fällen sind von dieser Problematik aber auch Konzepte zur Wiedernutzung industrieller Brachflächen betroffen. Diese Konzepte werden bei Verdacht auf Kontamination in der Regel zurückgenommen bzw. ihre Realisierung wird ausgesetzt. Teilweise sind dabei auch Nutzungsbeschränkungen oder Veränderungen von Nutzungskonzepten zu beobachten. Darüber hinaus geht die Akzeptanz potentieller Folgenutzer, auf alten Industrieflächen zu investieren, durch die Kenntnis über Verunreinigungen deutlich zurück. Damit aber wird die Strategie, für die weitere Siedlungsentwicklung bevorzugt brachliegende Flächen wiederzunutzen, ernsthaft in Frage gestellt. Diese Brachen sind aber in der Regel zur Deckung des Siedlungsflächenbedarfes in kommunalen Entwicklungskonzepten fest eingeplant. Es ergeben sich daher Flächendefizite, die wiederum durch die Erschließung von Freiflächen am Stadtrand gedeckt werden sollen. Eine solche Vorgehensweise steht aber im Widerspruch zu den Zielen übergeordneter Planungsträger für einen verstärkten Schutz des Freiraums. Ob und wie diese Flächen für die weitere Siedlungsentwicklung verwendet werden können, ist noch offen. Strategien zur Problemlösung bewegen sich zwischen einer nutzungsabhängigen Sanierung, deren Intensität sich an den Nutzungsvorstellungen der kommunalen Planung orientiert, und einer belastungsabhängigen Nutzung, bei der die Art der Nachnutzung vom Ausmaß der Kontaminationen bestimmt wird. In der Praxis werden Kompromisse zwischen diesen beiden Polen gefunden werden müssen. Kurz- und mittelfristig ist jedoch in vielen Kommunen eine erhebliche Einschränkung der Entwicklungsmöglichkeiten abzusehen.
Altlasten und Siedlungsflächenentwicklung
Rainer Kahnert (author)
1988
Article (Journal)
Electronic Resource
Unknown
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Innenentwicklung – eine realistische Strategie für die regionale Siedlungsflächenentwicklung?
DOAJ | 1989
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