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Anlässlich der 10. Wiederkehr der Katastrophe von Eschede erfolgt der Nachdruck dieses Artikels aus "Dumjahn´s Jahrbuch für Eisenbahnliteratur 1999". Er setzt sich besonders mit der "gesellschaftlichen Aufnahme und Verarbeitung des Geschehens sowie mit den Aspekten der Reisekultur im Hochgeschwindigkeitszeitalter" auseinander. Erinnert wird an den damaligen Konsens der Medien, den Sensationsjournalismus zum Tabu zu erklären, und an den geringen eisenbahntechnischen Wissensstand der Journalisten; erwähnt werden der Auftritt der DB AG in der Öffentlichkeit und die von dem Unternehmen eingeleiteten Maßnahmen nach dem Unfall, und es wird konstatiert: "Dem technischen GAU folgte der kommerzielle GAU." Jedoch hält der Autor das Nachdenken für wichtiger als das Nachrechnen: Ein Nachdenken darüber, dass es "im Zeitalter des Internet und des Megachip kein Verständnis mehr gibt für die aller Natur innewohnende Langsamkeit, das neue elementare Heiligtum heißt Tempo. Unter diesem Aspekt war Eschede nur eine vorübergehende lästige Langsamfahrstelle"; und als Fazit heißt es: Die schönste, aber zur Zeit wohl unrealistische Lehre aus den endgültigen Abschiedstränen von Eschede wäre, blinden Technik- und Fortschrittsglauben gegen mehr Liebe zum einmaligen Leben aller einzutauschen."
Anlässlich der 10. Wiederkehr der Katastrophe von Eschede erfolgt der Nachdruck dieses Artikels aus "Dumjahn´s Jahrbuch für Eisenbahnliteratur 1999". Er setzt sich besonders mit der "gesellschaftlichen Aufnahme und Verarbeitung des Geschehens sowie mit den Aspekten der Reisekultur im Hochgeschwindigkeitszeitalter" auseinander. Erinnert wird an den damaligen Konsens der Medien, den Sensationsjournalismus zum Tabu zu erklären, und an den geringen eisenbahntechnischen Wissensstand der Journalisten; erwähnt werden der Auftritt der DB AG in der Öffentlichkeit und die von dem Unternehmen eingeleiteten Maßnahmen nach dem Unfall, und es wird konstatiert: "Dem technischen GAU folgte der kommerzielle GAU." Jedoch hält der Autor das Nachdenken für wichtiger als das Nachrechnen: Ein Nachdenken darüber, dass es "im Zeitalter des Internet und des Megachip kein Verständnis mehr gibt für die aller Natur innewohnende Langsamkeit, das neue elementare Heiligtum heißt Tempo. Unter diesem Aspekt war Eschede nur eine vorübergehende lästige Langsamfahrstelle"; und als Fazit heißt es: Die schönste, aber zur Zeit wohl unrealistische Lehre aus den endgültigen Abschiedstränen von Eschede wäre, blinden Technik- und Fortschrittsglauben gegen mehr Liebe zum einmaligen Leben aller einzutauschen."
Die Zäsur von Eschede
Seyferth, Joachim (author)
Schiene ; 27 ; 22-29
2008-01-01
8 pages
Article (Journal)
German
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