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Ein Drei-Standbeine-Ansatz zur Ermittlung zukünftiger Niederwasserabflüsse in Österreich
Zusammenfassung Die Kenntnis zukünftiger Niederwasserabflüsse ist eine wichtige Grundlage für Wasserwirtschaft und Umweltpolitik. Derzeitige Klimaprognosen sind jedoch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, weshalb alternative Informationsquellen in die Beurteilung einbezogen werden sollten. Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekts Climate Impacts On Low Flows And Droughts (CILFAD) wurde daher ein innovativer Drei-Standbeine-Ansatz entwickelt, von dem in diesem Beitrag berichtet wird. Das erste Standbein der Klimawandelanalyse bilden Trendanalysen von 408 Pegeln in Österreich und Nachbarregionen in Bayern, der Slowakei und Ungarn, die räumliche und zeitliche Aspekte in Betracht ziehen. Das zweite Standbein bilden Ensembleprojektionen von Klimaszenarien mittels Wasserhaushaltsmodell, die Unsicherheiten der Modellierung berücksichtigen. Das dritte Standbein bildet ein innovativer Ansatz, der stochastische Simulationen der für den Wasserhaushalt maßgeblichen Klimagrößen mit dem Wasserhaushaltsmodell kombiniert. Innerhalb des Mehr-Standbeine-Ansatzes werden die Einzelanalysen miteinander überlagert, wobei neben den Erwartungswerten auch die Unsicherheiten der einzelnen Verfahren einbezogen werden. Aufgrund der Analysen dürften in den Alpen die Winterniederwasserabflüsse aufgrund des Temperaturanstieges deutlich zunehmen, was als günstig zu betrachten ist. Diese Aussage gilt als relativ gesichert, da sich die unterschiedlichen Informationen decken und ein temperaturbedingter Anstieg gut prognostizierbar ist. Weniger gesichert sind Aussagen für Flachlandregionen, da hier Veränderungen des Niederschlags eine Rolle spielen, die schwer prognostizierbar sind. In den Flachlandregionen Ost- und Südösterreichs könnte am ehesten eine Abnahme der Niederwasserabflüsse im Sommer eintreten, was als ungünstig zu betrachten ist. Keine signifikanten Änderungen der Niederwasserabflüsse sind im Norden zu erwarten, und nur geringe Änderungen im Südwesten. Die Ergebnisse der Studie stützen sich auf unterschiedliche Informationsquellen und sind daher robuster als Einzelanalysen, die sich entweder auf beobachtete Trends oder auf Klimaprojektionen stützen.
Ein Drei-Standbeine-Ansatz zur Ermittlung zukünftiger Niederwasserabflüsse in Österreich
Zusammenfassung Die Kenntnis zukünftiger Niederwasserabflüsse ist eine wichtige Grundlage für Wasserwirtschaft und Umweltpolitik. Derzeitige Klimaprognosen sind jedoch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, weshalb alternative Informationsquellen in die Beurteilung einbezogen werden sollten. Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekts Climate Impacts On Low Flows And Droughts (CILFAD) wurde daher ein innovativer Drei-Standbeine-Ansatz entwickelt, von dem in diesem Beitrag berichtet wird. Das erste Standbein der Klimawandelanalyse bilden Trendanalysen von 408 Pegeln in Österreich und Nachbarregionen in Bayern, der Slowakei und Ungarn, die räumliche und zeitliche Aspekte in Betracht ziehen. Das zweite Standbein bilden Ensembleprojektionen von Klimaszenarien mittels Wasserhaushaltsmodell, die Unsicherheiten der Modellierung berücksichtigen. Das dritte Standbein bildet ein innovativer Ansatz, der stochastische Simulationen der für den Wasserhaushalt maßgeblichen Klimagrößen mit dem Wasserhaushaltsmodell kombiniert. Innerhalb des Mehr-Standbeine-Ansatzes werden die Einzelanalysen miteinander überlagert, wobei neben den Erwartungswerten auch die Unsicherheiten der einzelnen Verfahren einbezogen werden. Aufgrund der Analysen dürften in den Alpen die Winterniederwasserabflüsse aufgrund des Temperaturanstieges deutlich zunehmen, was als günstig zu betrachten ist. Diese Aussage gilt als relativ gesichert, da sich die unterschiedlichen Informationen decken und ein temperaturbedingter Anstieg gut prognostizierbar ist. Weniger gesichert sind Aussagen für Flachlandregionen, da hier Veränderungen des Niederschlags eine Rolle spielen, die schwer prognostizierbar sind. In den Flachlandregionen Ost- und Südösterreichs könnte am ehesten eine Abnahme der Niederwasserabflüsse im Sommer eintreten, was als ungünstig zu betrachten ist. Keine signifikanten Änderungen der Niederwasserabflüsse sind im Norden zu erwarten, und nur geringe Änderungen im Südwesten. Die Ergebnisse der Studie stützen sich auf unterschiedliche Informationsquellen und sind daher robuster als Einzelanalysen, die sich entweder auf beobachtete Trends oder auf Klimaprojektionen stützen.
Ein Drei-Standbeine-Ansatz zur Ermittlung zukünftiger Niederwasserabflüsse in Österreich
Laaha, Gregor (author) / Haslinger, Klaus (author) / Koffler, Daniel (author) / Parajka, Juraj (author) / Schöner, Wolfgang (author) / Viglione, Alberto (author) / Zehetgruber, Judith (author) / Blöschl, Günter (author)
2015
Article (Journal)
German
Ein Drei-Standbeine-Ansatz zur Ermittlung zukünftiger Niederwasserabflüsse in Österreich
Springer Verlag | 2015
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