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Verkehrswirtschaftliche Grundfragen der Binnenhäfen
Zusammenfassung Die verkehrswirtschaftliche Situation der Binnenhäfen war in der Vergangenheit in weitem Ausmaße gekennzeichnet durch die Einfachheit der technischen Abwicklung aller Verkehrsvorgänge. Da im Mittelalter der Verkehr mit Vorliebe sich der natürlichen Flußläufe bediente, benutzte die Binnenschiffahrt für die Aufnahme und Abgabe ihrer Güter einfache, günstig gelegene Wasserumschlagstellen, die meistens nur von der politischen Seite beeinflußt wurden. Das hartnäckige Festhalten über lange Zeiträume an den mittelalterlichen Stapelrechten in den Häfen läßt historisch sowohl die Bedeutung der Binnenschiffahrt in der Vergangenheit als auch ihre Stellung nach der wirtschaftspolitischen Seite erkennen. Gerade hier zeigte sich auch schon frühzeitig ab, wie sehr die Binnenhäfen im Inneren des Landes auf die Wahrung ihrer Stellung gegenüber den Seehäfen bedacht waren. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit dem Kampf um den Wegfall der Stapelrechte Rotterdam bzw. die Niederlande die freie Rheinschiffahrt ins offene Meer durch Stapel-und Umladezwang beschränken wollte, da beanspruchte die alte Rhein-und Hansestadt Köln die Anerkennung als Seehafen. Die Niederlande mußten die Freiheit des Schiffahrtsverkehrs anerkennen und mit dieser allgemeinen Freiheit und Befreiung von jedem Zwang, heute würde man sagen mit der Aufhebung aller Lenkungsmaßnahmen, wurde die wirtschaftliche Stellung der Binnenhäfen an den Flußwasserstraßen, später auch an den künstlichen Wasserstraßen untermauert und die Grundlage ihrer Entwicklung geschaffen. Es ist immer wieder erforderlich, sich diese historische Entwicklung vor Augen zu halten und aus ihr zu lernen. Lenkungsmaßnahmen können in Notzeiten kurzfristig geduldet werden, sie sind im allgemeinen grundsätzlich abzulehnen, weil schon die Vergangenheit gerade in der Binnenschiffahrt und Hafenwirtschaft gelehrt hat, daß sie nur geeignet sind, eine Entwicklung ins Große und Weite zu behindern und was noch wesentlicher ist, Verkehrsbeteiligten Schaden und Nachteile zuzufügen.
Verkehrswirtschaftliche Grundfragen der Binnenhäfen
Zusammenfassung Die verkehrswirtschaftliche Situation der Binnenhäfen war in der Vergangenheit in weitem Ausmaße gekennzeichnet durch die Einfachheit der technischen Abwicklung aller Verkehrsvorgänge. Da im Mittelalter der Verkehr mit Vorliebe sich der natürlichen Flußläufe bediente, benutzte die Binnenschiffahrt für die Aufnahme und Abgabe ihrer Güter einfache, günstig gelegene Wasserumschlagstellen, die meistens nur von der politischen Seite beeinflußt wurden. Das hartnäckige Festhalten über lange Zeiträume an den mittelalterlichen Stapelrechten in den Häfen läßt historisch sowohl die Bedeutung der Binnenschiffahrt in der Vergangenheit als auch ihre Stellung nach der wirtschaftspolitischen Seite erkennen. Gerade hier zeigte sich auch schon frühzeitig ab, wie sehr die Binnenhäfen im Inneren des Landes auf die Wahrung ihrer Stellung gegenüber den Seehäfen bedacht waren. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit dem Kampf um den Wegfall der Stapelrechte Rotterdam bzw. die Niederlande die freie Rheinschiffahrt ins offene Meer durch Stapel-und Umladezwang beschränken wollte, da beanspruchte die alte Rhein-und Hansestadt Köln die Anerkennung als Seehafen. Die Niederlande mußten die Freiheit des Schiffahrtsverkehrs anerkennen und mit dieser allgemeinen Freiheit und Befreiung von jedem Zwang, heute würde man sagen mit der Aufhebung aller Lenkungsmaßnahmen, wurde die wirtschaftliche Stellung der Binnenhäfen an den Flußwasserstraßen, später auch an den künstlichen Wasserstraßen untermauert und die Grundlage ihrer Entwicklung geschaffen. Es ist immer wieder erforderlich, sich diese historische Entwicklung vor Augen zu halten und aus ihr zu lernen. Lenkungsmaßnahmen können in Notzeiten kurzfristig geduldet werden, sie sind im allgemeinen grundsätzlich abzulehnen, weil schon die Vergangenheit gerade in der Binnenschiffahrt und Hafenwirtschaft gelehrt hat, daß sie nur geeignet sind, eine Entwicklung ins Große und Weite zu behindern und was noch wesentlicher ist, Verkehrsbeteiligten Schaden und Nachteile zuzufügen.
Verkehrswirtschaftliche Grundfragen der Binnenhäfen
Oberstadtdirektor Dr. Nagel, Josef (author)
Jahrbuch der Hafenbautechnischen Gesellschaft ; 19 ; 10-15
1951-01-01
6 pages
Article/Chapter (Book)
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