Schweisstechnische Gesichtspunkte bei der Fertigung von Schaufelradbaggern: Fid-Bau Portal

Schweisstechnische Gesichtspunkte bei der Fertigung von Schaufelradbaggern

Packeiser, W.

Im Grossbaggerbau ist das Schweissen heute das vorherrschende Fuegeverfahren. Gegenueber der Schraubkonstruktion ergibt die Schweisskonstruktion bis zu 33 % Einsparung an Fertigungsstunden. Ca. 80 % der Werkstattnaehte werden CO₂-, der Rest unterpulvergeschweisst. Auf der Baustelle werden ca. 75 % der Naehte lichtbogenhand-, der Rest unterpulvergeschweisst. Als gut geeignet fuer die dynamischen Belastungen eines Baggers haben sich mittelfeste normalisierte Feinkornstaehle der Festigkeitsgruppe des St 52-3 erwiesen. Um die Blechtafeln guenstig durch numerisch erstellte Schachtelplaene zum Brennschneiden aufzuteilen, werden fuer tragende Teile nur Bleche eingesetzt, die in Laengs- wie in Querrichtung bestimmte Mindesteigenschaften fuer Zugfestigkeit, Streckgrenze, Bruchdehnung und Kerbschlagarbeit aufweisen. Durch die Verwendung entschwefelten Stahls werden Lamellenbrueche vermieden. Als Beispiel einer vollstaendigen Schweisskonstruktion wird der Unterwagenrahmen eines 240.00 m³-Geraetes genannt; der 550 t schwere Ringtraeger hat 20 m Dmr. und fast 9 m Hoehe. Die Blechdicke der unteren Gurtscheibe betraegt 60 und 90 mm. Die Verbindungen innerhalb der Gurtscheibe sowie die meisten uebrigen Schweissungen am Unterwagen muessen auf der Baustelle hergestellt werden. Es werden Vorwaerm- und Zwischenlagentemperaturen von 100 bis 180 Grad C eingehalten und die geschweissten Teile 24 h bei 180 bis 200 Grad C warmausgelagert, um den diffusiblen Wasserstoff zu entfernen. (BAM-DS)