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Anwendung von Geotextilien im Betondeckenbau
Nach den derzeit gültigen Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen (RStO 86 in ergänzter Fassung von 1989) kommen bei den Bauweisen mit Fahrbahndecken aus Beton in den Bauklassen SV sowie I bis III als direkte Unterlage nur Tragschichten bzw. Bodenverfestigungen mit hydraulischen Bindemitteln (THB) oder Asphalttragschichten (ATS) zur Anwendung. Diesen Bauweisen ist gemeinsam, daß sich die Betondecke mit der Unterlage verbindet. Im Falle THB entsteht ein fester hydraulischer Verbund mit der Betondecke; im Falle ATS ein Klebeverbund. Auch bei genauer Beachtung der zusätzlichen Vertragsbedingungen und Richtlinien läßt sich das Eindringen von Wasser durch die Quer- und Längsfugen sowie von den Seiten in den Grenzbereich zwischen Betondecke und Tragschicht auf Dauer nicht verhindern. Da die hydraulisch oder bituminös gebundenen Tragschichten nach unten praktisch keine Durchlässigkeit aufweisen, staut sich das Wasser an Stellen, an denen der Verbund noch besteht und verbleibt als freies Wasser längerfristig zwischen Betondecke und Tragschicht. Infolge der beim Überrollen von Lkw-Rädern auftretenden Verformungen der Platten gerät das Wasser unter Druck und wird bewegt. Es kommt zum hydrodynamischen Pumpen. Dabei entstehen sehr hohe Fließgeschwindigkeiten, die eine erhebliche Erosionskraft entwickeln. Zur Vermeidung solcher Schäden müßte dem eingedrungenen Wasser die Möglichkeit zur Entspannung und zum Aussickern gegeben werden. Die technischen Vorteile, die ein Geotextil zwischen Betondecke und gebundener Tragschicht mit sich bringt, wurden bereits vor 15 Jahren gesehen. Sie sind durch Untersuchungen zum Langzeitverhalten dieser Bauweise in der Praxis bestätigt worden. Die positive Wirkung des Geotextils läßt sich auf drei Funktionen zurückführen: 1. Trennfunktion; das Vlies bewirkt von Anfang an eindeutig definierte Verhältnisse, indem die Betondecke von der Tragschicht getrennt wird. Zwängungsspannungen werden vermieden, Eigenspannungen verringern sich. 2. Dränfunktion; das Vlies führt das durch Fugen und vom hochliegenden Rand her einsickernde Wasser schadlos unterhalb der Betondecke zur Seite ab. 3. Bettungsfunktion; das Vlies schafft für die Betondecke gleichmäßige Auflagerbedingungen und wirkt wie eine elastische Bettung. Dynamische Verkehrsbelastungen werden gedämpft abgebaut. Die Bauweise 'Betondecke auf Geotextil', die eine eindeutig definierte Konstruktion darstellt, wurde zu Recht in die neue ZTV Beton und die neue RStO aufgenommen. Sie steht damit offiziell neben den Bauweisen mit Verbund und der Betondecke auf Schottertragschicht. Die gesamtwirtschaftlichen Kosten werden letztendlich darüber entscheiden, welchen Stellenwert die Geotextilbauweise erlangen wird.
Anwendung von Geotextilien im Betondeckenbau
Nach den derzeit gültigen Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen (RStO 86 in ergänzter Fassung von 1989) kommen bei den Bauweisen mit Fahrbahndecken aus Beton in den Bauklassen SV sowie I bis III als direkte Unterlage nur Tragschichten bzw. Bodenverfestigungen mit hydraulischen Bindemitteln (THB) oder Asphalttragschichten (ATS) zur Anwendung. Diesen Bauweisen ist gemeinsam, daß sich die Betondecke mit der Unterlage verbindet. Im Falle THB entsteht ein fester hydraulischer Verbund mit der Betondecke; im Falle ATS ein Klebeverbund. Auch bei genauer Beachtung der zusätzlichen Vertragsbedingungen und Richtlinien läßt sich das Eindringen von Wasser durch die Quer- und Längsfugen sowie von den Seiten in den Grenzbereich zwischen Betondecke und Tragschicht auf Dauer nicht verhindern. Da die hydraulisch oder bituminös gebundenen Tragschichten nach unten praktisch keine Durchlässigkeit aufweisen, staut sich das Wasser an Stellen, an denen der Verbund noch besteht und verbleibt als freies Wasser längerfristig zwischen Betondecke und Tragschicht. Infolge der beim Überrollen von Lkw-Rädern auftretenden Verformungen der Platten gerät das Wasser unter Druck und wird bewegt. Es kommt zum hydrodynamischen Pumpen. Dabei entstehen sehr hohe Fließgeschwindigkeiten, die eine erhebliche Erosionskraft entwickeln. Zur Vermeidung solcher Schäden müßte dem eingedrungenen Wasser die Möglichkeit zur Entspannung und zum Aussickern gegeben werden. Die technischen Vorteile, die ein Geotextil zwischen Betondecke und gebundener Tragschicht mit sich bringt, wurden bereits vor 15 Jahren gesehen. Sie sind durch Untersuchungen zum Langzeitverhalten dieser Bauweise in der Praxis bestätigt worden. Die positive Wirkung des Geotextils läßt sich auf drei Funktionen zurückführen: 1. Trennfunktion; das Vlies bewirkt von Anfang an eindeutig definierte Verhältnisse, indem die Betondecke von der Tragschicht getrennt wird. Zwängungsspannungen werden vermieden, Eigenspannungen verringern sich. 2. Dränfunktion; das Vlies führt das durch Fugen und vom hochliegenden Rand her einsickernde Wasser schadlos unterhalb der Betondecke zur Seite ab. 3. Bettungsfunktion; das Vlies schafft für die Betondecke gleichmäßige Auflagerbedingungen und wirkt wie eine elastische Bettung. Dynamische Verkehrsbelastungen werden gedämpft abgebaut. Die Bauweise 'Betondecke auf Geotextil', die eine eindeutig definierte Konstruktion darstellt, wurde zu Recht in die neue ZTV Beton und die neue RStO aufgenommen. Sie steht damit offiziell neben den Bauweisen mit Verbund und der Betondecke auf Schottertragschicht. Die gesamtwirtschaftlichen Kosten werden letztendlich darüber entscheiden, welchen Stellenwert die Geotextilbauweise erlangen wird.
Anwendung von Geotextilien im Betondeckenbau
Sulten, P. (author) / Wilmers, W. (author)
1999
8 Seiten, 6 Bilder, 13 Quellen
Conference paper
German
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