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Zur Verwendung von Tanninen als Bindemittel in der Holzwerkstoffindustrie
Die Nutzung holzeigener und natürlicher Bindemittel in der Holzwerkstoffindustrie in Form von natürlichen Klebstoffen, wie Tannine, ist zunehmend von Interesse. Tannine (Gerbstoffe), die aus Rinden und Hölzern tropischer und subtropischer Baumarten gewonnen werden, eignen sich für die Verleimung von Holzspänen und Holzfasern in kondensierter Form (z.Z. industriell aus Quebrachoholz und Akazienrinde in verhältnismäßig großer Ausbeute von 25-35%). Mit den Akazien- und Quebrachotanninenstärken als Bindemittel, werden in Europa Holzspan und Holzfaserplatten hergestellt, die ein extrem niedriges Emissionspotenzial aufweisen. Die Gesamtproduktion an hydrolisierbaren Tanninen liegt weltweit bei ca. 25.000 t (hauptsächlich in Europa aus Kastanienhoz). Die hydrolisierten Stärken, in optimierten Mengen eingesetzt, verringern die Viskosität der Tannin-Formaldehydharze (TF-Harze) im technisch relevanten Konsistenzbereich. Bei der Herstellung von Holzspanplatten mit TF-Harzen als Bindemittel werden die physikalisch-technologischen Eigenschaften der Platten auch von der Holzart mitbestimmt. Hochreaktive Polyphenole können auch als Härtungsbeschleuniger in Phenol-Formaldehydharzen (PF-Harzen) eingesetzt werden. Im Vortrag wird über den Entwicklungsstand und die Zukunftsaussichten bei der Verwendung von Tanninen in der Industrie berichtet. Weltweit liegt die Produktion an kondensierten Tanninen bei ca. 300.000 t. Beschrieben wird auch die Gewinnung der Gerbstoffe durch Extraktion aus dem Holz bei Temperaturen von ca. 130 Grad C. Die Auslaugung erfolgt nach dem Gegenstromprinzip mit Wasser unter Druck bei 110 bis 125 Grad C. Es gibt unterschiedliche Extraktionsmethoden bei denen u.a. auch Furfurol gewonnen werden kann. Zum Teil erfolgt auch die Zugabe von Chemikalien, wie Natriumbisulfit bzw. Natriumsulfit. Für die wirtschaftliche Gewinnung des Gerbstoffes ist ein günstiges Verhältnis von Gerbstoffen zu Nichtgerbstoffen im Extrakt Hauptvoraussetzung. Diskutiert werden auch der Einsatz von Tanninen aus einheimischen Rohstoffen wie Fichten- und Kiefernrinde. In Deutschland fallen jährlich ca. 2 Mio. t an Fichtenrinde als Nebenprodukt der Holznutzung an.
Zur Verwendung von Tanninen als Bindemittel in der Holzwerkstoffindustrie
Die Nutzung holzeigener und natürlicher Bindemittel in der Holzwerkstoffindustrie in Form von natürlichen Klebstoffen, wie Tannine, ist zunehmend von Interesse. Tannine (Gerbstoffe), die aus Rinden und Hölzern tropischer und subtropischer Baumarten gewonnen werden, eignen sich für die Verleimung von Holzspänen und Holzfasern in kondensierter Form (z.Z. industriell aus Quebrachoholz und Akazienrinde in verhältnismäßig großer Ausbeute von 25-35%). Mit den Akazien- und Quebrachotanninenstärken als Bindemittel, werden in Europa Holzspan und Holzfaserplatten hergestellt, die ein extrem niedriges Emissionspotenzial aufweisen. Die Gesamtproduktion an hydrolisierbaren Tanninen liegt weltweit bei ca. 25.000 t (hauptsächlich in Europa aus Kastanienhoz). Die hydrolisierten Stärken, in optimierten Mengen eingesetzt, verringern die Viskosität der Tannin-Formaldehydharze (TF-Harze) im technisch relevanten Konsistenzbereich. Bei der Herstellung von Holzspanplatten mit TF-Harzen als Bindemittel werden die physikalisch-technologischen Eigenschaften der Platten auch von der Holzart mitbestimmt. Hochreaktive Polyphenole können auch als Härtungsbeschleuniger in Phenol-Formaldehydharzen (PF-Harzen) eingesetzt werden. Im Vortrag wird über den Entwicklungsstand und die Zukunftsaussichten bei der Verwendung von Tanninen in der Industrie berichtet. Weltweit liegt die Produktion an kondensierten Tanninen bei ca. 300.000 t. Beschrieben wird auch die Gewinnung der Gerbstoffe durch Extraktion aus dem Holz bei Temperaturen von ca. 130 Grad C. Die Auslaugung erfolgt nach dem Gegenstromprinzip mit Wasser unter Druck bei 110 bis 125 Grad C. Es gibt unterschiedliche Extraktionsmethoden bei denen u.a. auch Furfurol gewonnen werden kann. Zum Teil erfolgt auch die Zugabe von Chemikalien, wie Natriumbisulfit bzw. Natriumsulfit. Für die wirtschaftliche Gewinnung des Gerbstoffes ist ein günstiges Verhältnis von Gerbstoffen zu Nichtgerbstoffen im Extrakt Hauptvoraussetzung. Diskutiert werden auch der Einsatz von Tanninen aus einheimischen Rohstoffen wie Fichten- und Kiefernrinde. In Deutschland fallen jährlich ca. 2 Mio. t an Fichtenrinde als Nebenprodukt der Holznutzung an.
Zur Verwendung von Tanninen als Bindemittel in der Holzwerkstoffindustrie
Tannin as binder in the industry of wood-based panels
Roffael, E. (author) / Dix, B. (author) / Schneider, T. (author)
2001
8 Seiten, 19 Quellen
Conference paper
Storage medium
German
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