Technische Textilien zur Bewehrung von Betonbauteilen: Fid-Bau Portal

Technische Textilien zur Bewehrung von Betonbauteilen

Offermann, Peter / Engler, Thomas / Gries, Thomas / Roye, Andreas

Filamentgarne zur Faserverstärkung von Beton müssen dem alkalischen Milieu des Betons standhalten, eine geringe Relaxation bei Dauerlast haben und ein günstiges, gleichbleibendes Verbundverhalten aufweisen. Auch der Preis und die textiltechnologische Verarbeitbarkeit sind wesentliche Auswahlkriterien. Eingesetzt werden Chemiefasern aus alkalibeständigem Glas, Carbon, Aramid sowie mit gewissen Einschränkungen Polypropylen, Polyvinylalkohol, Polyethylen und Polyacrylnitril. Auch Basaltfasern und Stahlfasergarne kommen zum Einsatz und es kommen Kombinationen verschiedener Faserstoffe vor. Hochleistungsfasern aus AR-Glas, Carbon oder Aramid gibt es als Filamentgarne oder Zwirne, wobei die Filamentgarne auf Grund der geringen strukturbedingten Dehnung besser sind. Die Eigenschaften werden durch die Lage der einzelnen Fasern, das Verbundverhalten zwischen den Fasern und die aufgetragene Schlichte bestimmt. AR-Glasfilamentgarne wurden speziell für die Verstärkung von Betonen aus Standardzementtypen entwickelt. Carbonfasern weisen ein etwas ungünstigeres Verbundverhalten auf, haben aber eine niedrige Dichte, gute elektrische Eigenschaften und anderes mehr. Aramidfasern zeichnen sich besonders durch außergewöhnliche Festigkeit und E-Moduln aus. Sie sind dafür weniger resistent gegen alkalische Lösungen und haben einen negativen Temperaturausdehnungskoeffizienten. Als textile Bewehrungen werden flächige Fadengelege und Rundgelege, flächige Kettengewirke und dreidimensionale Abstandskettengewirke sowie Rundgewirke oder auch Gewebe hergestellt. Diese Einteilung bestimmt über die Anwendungsbereiche, aber auch über die möglichen herstellbaren Formate. Die Strukturen sollten in jedem Fall in ihrer optimal ausgerichteten Lage verfestigt werden. Die verschiedenen Bewehrungen werden als vorgefertigte Halbzeuge angeboten.