Instandsetzung von brandgeschädigten Stahlbetonbauteilen

Instandsetzung von brandgeschädigten Stahlbetonbauteilen - Teil 1

Hankers, Christoph

Stahlbetonbauteile zeigen unter massiver Brandeinwirkung mit zunehmender Temperatur und Dauer drei Schädigungsmechanismen: das explosionsartige Abplatzen von Betonbestandteilen, das Zersplittern von Zuschlägen und das Herabfallen ganzer Betonschichten in Höhe der Innenbewehrung. Werden die Schäden durch geeignete baustoffkundliche Untersuchungen genau analysiert, ist jedoch fast immer eine Sanierung möglich. Es ist daher nötig, die aufgetretenen Temperaturen und eventuelle Temperatursprünge durch das Löschen genau zu ermitteln, um zu klären, welche physikalischen und chemischen Vorgänge dadurch ausgelöst wurden. Die Schäden entstehen dabei nicht nur am Beton, sondern auch am Stahl der Bewehrung und am Verbund zwischen Beton und Stahl. Auch sind eventuell entstandene Schadgase zu berücksichtigen. Chloridgase entstehen relativ häufig und stellen eine große Korrosionsgefahr für die Bewehrung dar, vor allem, wenn sie mit Löschwasser oder Wasserdämpfen in den Beton eindringen. Die Überprüfung nach Augenschein, die Einschätzung der Standsicherheit und die chemischen Analysen von Bohrkernen können dabei auf einem großen Pool von Erfahrungswerten aufbauen, die es ermöglichen, die Beanspruchung und ihre Folgen recht genau zu bestimmen.