Vorgefertigte Parkhäuser aus hochfestem Beton: Fid-Bau Portal

Vorgefertigte Parkhäuser aus hochfestem Beton

Hegger, Josef / Roeser, Wolfgang / Bachmann, Hubert / Nitsch, Andreas

Die neuen Baunormen wie DIN 1045-1 und 1055-3 machen es möglich, in Zukunft auch Parkhäusern ein ansprechendes Ambiente zu verschaffen, in dem Nutzer sich wohl fühlen. Besonders der Einsatz hochfester Betone macht die Konstruktion filigraner, innenstützenfreier Parkhäuser mit glatter Deckenunterseite möglich. Während sich die Herstellungskosten durch die neuen Vorgaben vor allem hinsichtlich der Dauerhaftigkeit erhöhen, ist mit geringeren Unterhaltskosten und längerer Lebensdauer zu rechnen. Im Auftrag der Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, um neue Tragsysteme mit geringen Querschnitten und leichtem Erscheinungsbild zu entwickeln. Zunächst wurden drei Tragsysteme mit weitgespannten Betonfertigteilen aus hochfestem Beton ausgearbeitet. Innenstützen können hierbei entfallen und es sind geringere Konstruktionshöhen als bei der Stahlverbundbauweise möglich. Die erste Variante ist eine Rahmenkonstruktion, die in den Knotenpunkten biegesteif verbunden ist. Die Decke besteht aus vorgefertigten Unterzügen und Elementplatten im Ortbetonverguss. Die Fertigteilstützen laufen über mehrere Geschosse durch. Bei der zweiten Variante wurden 2,8 m breite, vorgespannte U-Träger aus hochfestem Beton eingesetzt. Um sie direkt auf die durchlaufenden Stützen mit Konsolen auflagern zu können, haben diese einen Abstand von 2,5 m, Randträger entfallen. Besonders wirtschaftlich ist diese Bauweise beim Einsatz von Einhängeplatten zwischen den Trogplatten. Bei Variante drei sind Schrägstützen im 7,5 m Raster angeordnet. Die vorgespannten Elementplatten überspannen 12,50 m und liegen auf plattenförmigen Randträgern auf, die wiederum auf den Schrägstützen auflagern. Schräg- und Randstützen bilden einen Dreieckrahmen. 40 cm dicke Randträger bilden mit der fugenlosen Ortbetonergänzung ein Durchlaufsystem in Längs- und Querrichtung. Alle drei Varianten haben eine filigrane Außenwirkung, wobei Variante zwei durch den variierenden Stützenabstand unruhiger wirkt und die Variante drei mit einem Stützenabstand von 7,5 m die größten Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Letztere ist auch hinsichtlich der Übersichtlichkeit mit glatter Deckenuntersicht am ansprechendsten. Aus genehmigungstechnischer Sicht scheint Variante eins aber am vielversprechendsten.