A platform for research: civil engineering, architecture and urbanism
Sanierung mit diffiziler Technik. Sickerwasserstollen der Mülldeponie Kahlenberg
Auf dem Kahlenberg wurde bis 1969 Eisenerz über- und untertage abgebaut. Nach der Schließung wurde der überwiegende Teil des Bergwerkes durch einen Zweckverband für die Nutzung einer geordneten Deponie übernommen. Im Zuge der Deponieerweiterung mussten in einer Mulde des Erztagebaues Voraussetzungen geschaffen werden, die anfallenden Sickerwässer zu sammeln und geordnet einer Reinigungsanlage zuzuführen. Hierzu wurde ein Sickerwasserstollen auf einer ca. 2 m starken Kiesschicht erbaut, die auf einer 8 - 10 m mächtigen unverdichteten Auffüllung aus heterogenem Abraummaterial des Erzbergbaues liegt. Mit dem Aufbringen von Lasten (Müllüberschüttung, Abdeckmaterial) traten erste Rissbildungen im Stollen sowie Setzungen bis zu 24 cm auf. Schadensursache waren die Bettung des Stollens auf einer unverdichteten Auffüllung sowie die Müllüberschüttung von 40 statt der geplanten 30 m. Zur vorläufigen Sicherung wurde zunächst ein Holzausbau eingebracht, der zur Sanierung wieder entfernt und durch einen Stahlrahmenausbau ersetzt wurde. Die Bohrungen wurden im Spülbohrverfahren (Durchmesser 150 mm, Länge 10 - 14 m) erstellt. Dabei kamen zwei Pfahltypen zum Einsatz: ein Mantelreibungspfahl sowie Spitzendruck- bzw. Kugelfußpfähle. Letztere bestehen aus einer selbstbohrenden Bewehrung, an deren Fuß sich ein aufweitbarer Blechbalg befindet, der nach Erreichen der Endtiefe mittels Zementsuspension aufgeweitet wird. Dabei wird der umliegende Boden verdrängt und verdichtet. Um die Vorspannkraft in den Pfahl einzuleiten, wurde ein Spannstuhl in den Pfahlkopf geschraubt und mittels Hydraulikpressen die Kraft erzeugt. Um das Innere des Pfahlkopfes vor Korrosion zu schützen, wird dieser mit Zementsuspension bzw. mit einer pastösen Masse (z.B. Fett) aufgefüllt. Während der Pfahlprüfung wird die lastabhängige Setzung ermittelt. Die Pfahlherstellung selbst erfolgte im Pilgerschrittverfahren. Insgesamt wurden 116 vorspannbare Pfähle mit bis zu 800 kN Gebrauchslast hergestellt.
Sanierung mit diffiziler Technik. Sickerwasserstollen der Mülldeponie Kahlenberg
Auf dem Kahlenberg wurde bis 1969 Eisenerz über- und untertage abgebaut. Nach der Schließung wurde der überwiegende Teil des Bergwerkes durch einen Zweckverband für die Nutzung einer geordneten Deponie übernommen. Im Zuge der Deponieerweiterung mussten in einer Mulde des Erztagebaues Voraussetzungen geschaffen werden, die anfallenden Sickerwässer zu sammeln und geordnet einer Reinigungsanlage zuzuführen. Hierzu wurde ein Sickerwasserstollen auf einer ca. 2 m starken Kiesschicht erbaut, die auf einer 8 - 10 m mächtigen unverdichteten Auffüllung aus heterogenem Abraummaterial des Erzbergbaues liegt. Mit dem Aufbringen von Lasten (Müllüberschüttung, Abdeckmaterial) traten erste Rissbildungen im Stollen sowie Setzungen bis zu 24 cm auf. Schadensursache waren die Bettung des Stollens auf einer unverdichteten Auffüllung sowie die Müllüberschüttung von 40 statt der geplanten 30 m. Zur vorläufigen Sicherung wurde zunächst ein Holzausbau eingebracht, der zur Sanierung wieder entfernt und durch einen Stahlrahmenausbau ersetzt wurde. Die Bohrungen wurden im Spülbohrverfahren (Durchmesser 150 mm, Länge 10 - 14 m) erstellt. Dabei kamen zwei Pfahltypen zum Einsatz: ein Mantelreibungspfahl sowie Spitzendruck- bzw. Kugelfußpfähle. Letztere bestehen aus einer selbstbohrenden Bewehrung, an deren Fuß sich ein aufweitbarer Blechbalg befindet, der nach Erreichen der Endtiefe mittels Zementsuspension aufgeweitet wird. Dabei wird der umliegende Boden verdrängt und verdichtet. Um die Vorspannkraft in den Pfahl einzuleiten, wurde ein Spannstuhl in den Pfahlkopf geschraubt und mittels Hydraulikpressen die Kraft erzeugt. Um das Innere des Pfahlkopfes vor Korrosion zu schützen, wird dieser mit Zementsuspension bzw. mit einer pastösen Masse (z.B. Fett) aufgefüllt. Während der Pfahlprüfung wird die lastabhängige Setzung ermittelt. Die Pfahlherstellung selbst erfolgte im Pilgerschrittverfahren. Insgesamt wurden 116 vorspannbare Pfähle mit bis zu 800 kN Gebrauchslast hergestellt.
Sanierung mit diffiziler Technik. Sickerwasserstollen der Mülldeponie Kahlenberg
Isleif, Ralf (author)
Baustoff Recycling und Deponietechnik BR ; 20 ; 35-36
2004
2 Seiten, 5 Bilder
Article (Journal)
German
Spezialtiefbau - Sanierung des Sickerwasserstollens der Mülldeponie Kahlenberg
Online Contents | 2004
|Hydraulikbagger bei der Sanierung einer Mülldeponie
Online Contents | 1991
Sanierung des Sickerwasserstollens der Mülldeponie Kahlenberg
Online Contents | 2005
Sanierung des Sickerwasserstollens der Mülldeponie Kahlenberg
Tema Archive | 2004
|Gebäudedienste - Mülldeponie-Sanierung - Altiasten gefährden dort tätige Mitarbeiter
Online Contents | 1999