Asbest im Vortrieb des Lötschberg-Basistunnels: Fid-Bau Portal

Asbest im Vortrieb des Lötschberg-Basistunnels

Aeschbach, Markus

Im Beitrag wird anhand des Sprengvortriebes im Abschnitt Ferden des Lötschberg-Basistunnels die Ausgangslage, d.h. die angetroffene Zone mit Amiant, eine Beschreibung des Minerals Amiant, die gesundheitlichen Auswirkungen von Asbest, die Schutzmaßnahmen gegen Amiant, die gesetzlichen Grundlagen sowie die Messmethoden des Amiantgehaltes aufgezeigt. Abschließend wird auf das entwickelte Schutzkonzept und die Umsetzung in die Praxis eingegangen. Der Begriff Amiant wird für die faserartigen Silikat-Mineralien der Amphibol- und der Serpentingruppe verwendet. In der Amphibolgruppe werden u.a. folgende Arten von Amiant unterschieden: Aktinolith, Krokydolith (Blauasbest), Amosit (Braunasbest) und Tremolit. Zu den Serpentinamianten gehört das Mineral Chrysotil. Beim Lötschberg-Basistunnel wurde das natürliche Mineral Aktinolith in alpinen Klüften kalkamphibolführender Gesteine angetroffen. Das Schutzkonzept umfasst die Definition von Gefährdungsstufen mit den jeweils zu treffenden Schutzmaßnahmen (sie entsprechen im wesentlichen den Schutzmaßnahmen bei Asbest in der Industrie), die Bestimmung der Voraussetzungen für eine Rückstufung der Gefährdungsstufen, das Festlegen der Messungen und Überwachungen unter Tage sowie das Garantieren einer raschen und umfangreichen Information aller Beteiligten. Zur Reduzierung der belasteten Luft im Sprengvortrieb wurde das Lüftungskonzept mit Frischlufteinblasung über den freien Querschnitt zur Front und Absaugung der Abluft angewendet. Hierzu wurden unter Tage Wassernebelbögen (Wassernebelvorhänge) eingesetzt sowie ein 3-Zonen-Konzept erarbeitet und realisiert.