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Neue Zemente und Flugasche - Anwendungen und Perspektiven

Härdtl, Reiner

Eine neue Entwicklung im deutschen Markt sind Portlandkompositzemente (CEM II-M) nach DIN EN 197-1. Diese Zemente beinhalten neben Portlandzementklinker noch 2 weitere Hauptbestandteile (Hüttensand, Kalkstein oder Flugasche). Unter den derzeit vorliegenden ökonomischen und ökologischen Randbedingungen werden diese Zemente und Hochofenzemente CEM III im deutschen Markt weiter an Bedeutung gewinnen. Für Portlandkompositzemente CEM II/A-M gelten die gleichen Anwendungsregeln wie für bisher übliche Normalzemente. Lediglich flugasche- und puzzolanhaltige Zemente sind aufgrund bisher nicht geführter Nachweise für die Expositionsklassen XF2 und XF4 (Frost-Tausalz-Angriff) nicht zulässig. Auf der Basis bestehender Analogien in der Zement- und Zusatzstoffverwendung wurden für die Anrechnung von Flugasche mit CEM II/A-M ohne weitere Nachweise Regeln in die neue DIN 1045-2 aufgenommen. Aufgrund nicht für alle Varianten ausreichender Erfahrungen bzw. fehlender Nachweise wurden die Anwendungsregeln für Portlandkompositzemente CEM II/B-M zurückhaltender formuliert. Gleiches gilt für die Anrechnung von Flugasche. Eine Erweiterung der Anwendungsmöglichkeiten für CEM II/B-M ist derzeit per bauaufsichtlicher Zulassung möglich. Diese Nachweise sind mittlerweile vor allem für Zemente der Sorte CEM II/B-M (S-LL) geführt worden. Nach den erteilten Zulassungen bestehen für diese Zemente keinerlei Einschränkung mehr in der Anwendung; d.h. sie dürfen in allen Expositionsklassen wie übliche Normalzemente verwendet werden. Dies gilt auch hinsichtlich des Einsatzes von Flugasche, die bis f/z = 0,33 angerechnet werden darf. Die vorgestellten Untersuchungen zeigen, dass die Verwendung und Anrechnung von Flugaschen in Betonen mit Portlandkompositzementen CEM II/B-M, speziell der Sorten S-LL, S-V und V-LL, auf dem gleichen technischen Niveau möglich ist, wie mit den bisher üblicherweise eingesetzten Zementen. Wie zu erwarten war, zeigen sich mit Portlandkompositzementen die gleichen Wirkungsmechanismen der Flugasche, wie sie bisher auch schon bekannt waren. Damit wahren diese Zemente die bestehende Kontinuität und schließen an die vorhandenen, langjährigen Erfahrungen an.