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Stadtumbau und Stadttechnik (Teil 1) - Ursachen und Folgen der Stadttechnik

Herz, Raimund / Marschke, Lars / Schmidt, Torsten

Die Entwicklung von Städten und Siedlungsstrukturen besteht aus Wachsen und Schrumpfen zugleich. In der vierteiligen Beitragsserie 'Stadtumbau und Stadttechnik' geht es um eine neue Qualität des Schrumpfens, um Schrumpfen als Chance sowie Herausforderung und Weiterentwicklung für die Infrastruktur. Die abnehmende Siedlungsdichte, insbesondere die Ausdünnung der günstig zu versorgenden dichten Wohngebiete, hat erhebliche Auswirkungen auf die städtebauliche Infrastruktur hinsichtlich Funktion und Effizienz. Die Herausforderungen der nahen Zukunft liegen im rechtzeitigen Erkennen örtlicher Veränderungen sowie im Umgang mit den rückläufigen Kunden- und Verbrauchszahlen. Die künftige Entwicklung der technischen Infrastruktur in Zeiten der Schrumpfung bedeutet: (1) der Anlagenbestand an technischer Infrastruktur bleibt im Schrumpfungsprozess im Wesentlichen erhalten, (2) die verkehrlichen und stadttechnischen Netze werden durch die Ausdünnung entlastet, (3) mangels flexibler Anpassungsfähigkeit entstehen bei einem Schrumpfungsprozess zwangsläufig Überschusskapazitäten, (4) eine Anpassung der technischen Infrastruktursysteme kann nur stufenweise erfolgen, (5) der Betrieb von überdimensionierten Infrastrukturanlagen ist mit höheren spezifischen Kosten verbunden (Kostenremanenz), (6) bei abnehmender Verbraucherzahl und sinkendem Verbrauch müssen die Tarife für infrastrukturelle Leistungen überproportional steigen, (7) die infrastrukturellen Konsequenzen sind weitgehend unabhängig davon, ob der Gebäudebestand zurückgebaut wird oder leer steht (Ausnahme industrieller Wohnungsbau), (8) aus Sicht der Infrastruktur ist ein Rückbau von außen nach innen vorteilhafter und flächenhafter Rückbau dem dispersen Rückbau vorzuziehen. (wird fortgesetzt)