Ermenek Staudamm und Wasserkraftanlage im türkischen Taurusgebirge: Fid-Bau Portal

Ermenek Staudamm und Wasserkraftanlage im türkischen Taurusgebirge

Salk, Paul / Yuca, Selcuk

In Karaman (Türkei) befindet sich derzeit das Ermenek Staudamm- und Wasserkraftanlagen-Projekt mit einer installierten Leistung von 300 MW im Bau. Das Projekt beinhaltet zwei Systeme. Das Hauptsystem Ermenek besteht aus einer 210 m hohen Betonbogenstaumauer, einer Hochwasserentlastungsanlage mit je einem Tunnel auf der linken und rechten Flanke, einem 8,1 km langen Druckstollen, mehreren Einlaufschieberschächten, einem Wasserschloss und einem oberirdischen Krafthaus. Das Nebensystem Erik besteht aus einer 24 m hohen Betonschwergewichtsmauer, einem 4,2 km langen Druckstollen, einem Wasserschloss und einer unterirdischen Kraftwerkskaverne. Der Triebwasserstollen des Erik-Systems mündet im Ermenek Druckstollen, wodurch eine zusätzliche Energiegewinnung stattfindet. Auf Grund der geologischen Verhältnisse und der Geometrie der beiden Druckstollen, kam ein maschineller Vortrieb mit TBM zum Einsatz. Der Triebwasserstollen, der sich aus einem horizontalen Stollen und einem Schrägschacht mit einer Neigung von 50 % zusammensetzt, wurde konventionell im Bohr- und Sprengvortrieb ausgebrochen. Aus Wasserhaltungsgründen und um die Schutterarbeiten effizient auszuführen, wurde der Schrägschacht von unten nach oben ausgebrochen. Zur Ausführung der Bohrarbeiten für die Sprenglöcher und Anker wurde hierfür erstmals von der Alpine-Mayreder eine an einer Deckenschiene befestigte Bohreinheit mit eigenem Fahrantriebssystem (EHB-Bohrwagen) eingesetzt. Die Schächte der Ermenek und Erik Systeme wurden mit einer Kombination aus dem 'Raiseboring' und Sprengvortrieb hergestellt. Die beiden Hochwasserentlastungsstollen, alle Zugangsstollen und Kavernen wurden ebenfalls konventionell im Bohr- und Sprengvortrieb ausgebrochen. Die Schächte werden z.T. mit einer Stahlauskleidung gepanzert und mit Beton hinterfüllt.