Rohre unter Druck verlegt: Fid-Bau Portal

Rohre unter Druck verlegt

Bersuck, Frank / Redmann, Andreas

Allein Nordrhein-Westfalen plant Investitionen von jährlich rund 500 Millionen Euro für den Neubau von Kanalisationsnetzen. Ein großer Teil des neuen unterirdischen Netzwerks entsteht unter Einsatz des sogenannten Rohrvortriebs: Dabei ,drücken' Hydrauliksysteme die Rohre abweichend zum üblichen Kanalbau (Verlegen der Rohre in Gräben) direkt von einer Startbaugrube aus durch das Erdreich zu einer Zielbaugrube. Die Kommunen setzen in jenen Fällen auf die Methode des Rohrvortriebs, wenn der finanzielle Aufwand für den formalen Kanalbau zu hoch ausfallen würde - zum Beispiel beim Verlegen von sehr großen Rohren oder dem Kanalbau in großen Tiefen. Das Verlegen der Rohre erfolgt nicht nur geradlinig, sondern auch in Kurven, um beispielsweise dem Straßenverlauf zu folgen. Im Rahmen des in diesem Beitrag vorgestellten Forschungsprojektes wurde ein Versuchstand entwickelt, mit dem sich die Vortriebsbelastungen an Rohren und Rohrverbindungen einschließlich der dabei entstehenden Reaktionen des Bodens (Bettungsspannungen) im Maßstab eins zu eins simulieren lassen. Die Einrichtung mit zwölf Hydraulikzylindern wurde mit fünf Rohren mit einer Gesamtlänge von 16 Metern bestückt. Im Prinzip lassen sich auf diese Weise beliebig lange Rohrvortriebe simulieren, da die Hydraulik die Lasten zyklisch aufbringt.