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Brandschutzverglasungen. Multifunktion und zuverlässige Anwendung: Besonderheiten bei der Ausführung der Rauchschürzen mit Brandschutzanforderung im Bahnhof des Köln-Bonner Flughafens
Aufgezeigt werden Möglichkeiten des Einsatzes von Brandschutzgläsern in verschiedenen Konstruktionen sowie einzelne Problembereiche bei der Anwendung. Neben Standardlösungen wie bewegliche Feuerschutzabschlüsse werden auch Grenzbereiche und Sonderlösungen angesprochen, wie punktgehaltene oder Ganzglas-Brandschutzsysteme sowie erforderliche Zusatzfunktionen, z.B. Verkehrs- und Absturzsicherheit. Am häufigsten kommen Brandschutzgläser auf Basis von Natriumsilikatglas zum Einsatz, welches durch spezielle Veredlung wie z.B. thermisches Vorspannen in die Lage versetzt wird, die im Brandfall auftretenden Temperaturunterschiede und Spannungen ohne Bruch zu überstehen. Solche monolithischen Brandschutzgläser auf Basis von Natriumsilikatglas können mit PVB-Folien (Polyvenylbutyral) zu Verbundsicherheitsglas laminiert oder zu Isolierglasaufbauten verbunden werden. Die damit hergestellten G30- bzw. E30-Verglasungen werden als feuerwiderstandsfähig bezeichnet. Sie wirken im Brandfall raumabschließend; bieten jedoch keinen Schutz vor Wärmestrahlung. Solche Verglasungen gibt es in Deutschland allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit 30, 60, 90 und 120 Minuten Standzeit. Ab 60 Minuten Feuerwiderstand kommen spezielle Glaserzeugnisse mit erhöhtem Erweichungspunkt zum Einsatz, wie Boro-, Erdalkalisilikatglas oder Glaskeramiken. Alle diese Gläser behalten im Brandfall ihre Transparenz. Bei der Planung des ICE-Bahnhofes unter dem Flughafen Köln-Bonn war in vielen Bereichen die Verwendung von punktgehaltenen oder punktuell gelagerten Verglasungen vorgesehen. Das Hauptaugenmerk lag in der Verhinderung der Verrauchung des Flughafens beim Ausbruch eines Brandes in einem Zug. Damit die Verteilerebene, die als Fluchtweg dient, nicht verraucht wird, wurden daher gläserne Rauchschürzen verwendet, die Rolltreppen und normale Treppen umschließen. Die Verteilerebene selbst wird ebenfalls durch eine gläserne Fassade von dem Bahnsteigraum getrennt. Beide Konstruktionen mussten so ausgelegt werden, dass sie einer 30-minütigen Normbrandbeanspruchung nach DIN 4102 als rauchfreie G30-Fassade standhalten.
Brandschutzverglasungen. Multifunktion und zuverlässige Anwendung: Besonderheiten bei der Ausführung der Rauchschürzen mit Brandschutzanforderung im Bahnhof des Köln-Bonner Flughafens
Aufgezeigt werden Möglichkeiten des Einsatzes von Brandschutzgläsern in verschiedenen Konstruktionen sowie einzelne Problembereiche bei der Anwendung. Neben Standardlösungen wie bewegliche Feuerschutzabschlüsse werden auch Grenzbereiche und Sonderlösungen angesprochen, wie punktgehaltene oder Ganzglas-Brandschutzsysteme sowie erforderliche Zusatzfunktionen, z.B. Verkehrs- und Absturzsicherheit. Am häufigsten kommen Brandschutzgläser auf Basis von Natriumsilikatglas zum Einsatz, welches durch spezielle Veredlung wie z.B. thermisches Vorspannen in die Lage versetzt wird, die im Brandfall auftretenden Temperaturunterschiede und Spannungen ohne Bruch zu überstehen. Solche monolithischen Brandschutzgläser auf Basis von Natriumsilikatglas können mit PVB-Folien (Polyvenylbutyral) zu Verbundsicherheitsglas laminiert oder zu Isolierglasaufbauten verbunden werden. Die damit hergestellten G30- bzw. E30-Verglasungen werden als feuerwiderstandsfähig bezeichnet. Sie wirken im Brandfall raumabschließend; bieten jedoch keinen Schutz vor Wärmestrahlung. Solche Verglasungen gibt es in Deutschland allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit 30, 60, 90 und 120 Minuten Standzeit. Ab 60 Minuten Feuerwiderstand kommen spezielle Glaserzeugnisse mit erhöhtem Erweichungspunkt zum Einsatz, wie Boro-, Erdalkalisilikatglas oder Glaskeramiken. Alle diese Gläser behalten im Brandfall ihre Transparenz. Bei der Planung des ICE-Bahnhofes unter dem Flughafen Köln-Bonn war in vielen Bereichen die Verwendung von punktgehaltenen oder punktuell gelagerten Verglasungen vorgesehen. Das Hauptaugenmerk lag in der Verhinderung der Verrauchung des Flughafens beim Ausbruch eines Brandes in einem Zug. Damit die Verteilerebene, die als Fluchtweg dient, nicht verraucht wird, wurden daher gläserne Rauchschürzen verwendet, die Rolltreppen und normale Treppen umschließen. Die Verteilerebene selbst wird ebenfalls durch eine gläserne Fassade von dem Bahnsteigraum getrennt. Beide Konstruktionen mussten so ausgelegt werden, dass sie einer 30-minütigen Normbrandbeanspruchung nach DIN 4102 als rauchfreie G30-Fassade standhalten.
Brandschutzverglasungen. Multifunktion und zuverlässige Anwendung: Besonderheiten bei der Ausführung der Rauchschürzen mit Brandschutzanforderung im Bahnhof des Köln-Bonner Flughafens
Linden, Ralf (author)
2007
16 Seiten, 14 Bilder, 4 Quellen
Conference paper
German
Wiley | 2012
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