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Tunnelbau in wechselhaftem Baugrund - RandstadRail Rotterdam-Statentunnel

Hillebrenner, Axel / Zingsheim, Martin

Der Tunnel ist der erste, der als Schildvortrieb im innerstädtischen Gebiet in den Niederlanden gebaut wurde. Aufgrund der teilweise schwierigen und wechselhaften Geologie waren eine Reihe von Zusatzmaßnahmen notwendig, um einen sicheren und setzungsarmen Vortrieb durchzuführen. So mussten in großem Umfang Bodenverbesserungsmaßnahmen eingesetzt sowie spezielle Tübbingkonzepte entwickelt werden. Die TVM (Tunnelvortriebsmaschine) wurde hierzu mit einem fünfarmigen Speichenschneidrad ausgerüstet. Nach den Erfordernissen des Bodens (Lockergestein, größtenteils Sand) sind die Speichen mit Schälmessern besetzt. Um den Kurvenradius von minimal 240 m auffahren zu können, besitzt das Schneidrad zwei Copy Cutter und eine Kaliberrolle. In Bereichen mit setzungsempfindlichen Bauwerken und Infrastruktur und nachgiebigem Boden waren z.B. Bodenverbesserungsmaßnahmen wie Kalk-Zementsäulen, Gel-Injektionen, HDI-Körper und sogar Bodenaustausch notwendig. Auch das Tübbingkonzept wurde speziell an die unterschiedlichen Erfordernisse angepasst. So wurden unterschiedlich bewehrte Stahlbetontübbinge entworfen und in Bereichen, in denen die Bettung nicht ausreichte, wurden biegesteife Stahltübbinge vorgesehen. Beim Durchfahren von künstlichen Hindernissen, wie bspw. alten Fundamenten, Holzpfählen und Schlitzwänden sowie der Bodenverbesserungen, mussten die Vortriebstechnik und -parameter darauf eingestellt werden. Die im Februar 2008 fertiggestellten Tunnelröhren zeigen, dass auch in einer schwierigen Geologie ein erfolgreicher Tunnelbau möglich ist. Dass dies in besonderem Maße gelungen ist, zeigt der durchgängig trockene Tunnel. Die aufgetretenen Setzungen blieben ohne Ausnahme weit unter den vorgegebenen Grenzwerten.