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Untersuchungen zur Optimierung und Standardisierung von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen, Teilvorhaben 2: Entwicklung einer Methode zur Prüfung der Schimmelpilzbeständigkeit von Dämmstoffen
Die Resistenz von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen gegenüber Schimmelpilzen ist baubiologisch und hinsichtlich der Wärmeisolation von großer Relevanz. Die aktuell für die Zulassung vorgeschriebenen Prüfmethoden DIN-EN-60068-2-10 und ÖNORM 6010/EN ISO 846 ergaben zum Teil widersprüchliche Prüfbefunde für die untersuchten Dämmstoffe. Im Rahmen des Projektes wurde eine Labormethode entwickelt, die eine reproduzierbare Prüfung dieser Resistenz erlaubt und als IHD-Verfahrensanweisung VA 20-24/1 zunächst etabliert werden und schließlich in die europäische Normung einfließen soll. Geformte und lose Dämmstoffprodukte wurden dazu hinsichtlich ihres pH-Wertes und ihres Feuchteverhaltens sowie bezüglich gegebenenfalls vorhandener chemischer Fungizide analysiert. Während neutrale bis leicht saure Materialien prinzipiell eine erhöhte Schimmelpilzanfälligkeit zeigen, wird bei Schüttdämmstoffe mit hoher Alkalität (pH-Wert >= 10) von Schimmelbeständigkeit ausgegangen. Allerdings zeigte sich, dass bestimmte Stoffe, wie Roggenschüttungen, während längerer Lagerung (hier vier Wochen) hydrolytische Prozesse durchlaufen, die hier nicht weiter untersucht wurden, aber dafür sorgten, das der pH-Wert von 12 auf unter neun sank und so ein Schimmelbefall möglich wurde. Große Unterschiede zwischen einzelnen Materialien wies die Ausgleichsfeuchte auf. Ein eindeutiger Zusammenhang dieses Parameters mit der Schimmelpilzbeständigkeit konnte jedoch nicht hergestellt werden, da zu viele Einflussfaktoren eingreifen. Die entwickelte Prüfmethode umfasst experimentelle Untersuchungen zur Auswahl geeigneter Prüfpilze, zur Beimpfungskonzentration, zur Variation des Prüfklimas und hinsichtlich des Einflusses von Nährstoffen sowie zum standardisierten Prüfablauf. Es wurde ein für Dämmstoffe geeignetes Bewertungssystem entwickelt, das auf dem Einsatz definierter Vergleichsstoffe und einer relativen Bewertung des Pilzwachstums beruht, und es wurde eine praxisgerechte Methode zur Interpretation der Prüfergebnisse in Form eines Klassifizierungssystems festgelegt, mit dem Aussagen zur Verwendbarkeit möglich sind. Dabei sind zwei Prüfvarianten - mit und ohne Beimpfung - vorgeschrieben, optional kann eine weitere Prüfung mit Nährstoffzugabe erfolgen. Gegenüber der DIN-EN-60068-2-10 wird die Anzahl der Prüfpilze reduziert.
Untersuchungen zur Optimierung und Standardisierung von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen, Teilvorhaben 2: Entwicklung einer Methode zur Prüfung der Schimmelpilzbeständigkeit von Dämmstoffen
Die Resistenz von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen gegenüber Schimmelpilzen ist baubiologisch und hinsichtlich der Wärmeisolation von großer Relevanz. Die aktuell für die Zulassung vorgeschriebenen Prüfmethoden DIN-EN-60068-2-10 und ÖNORM 6010/EN ISO 846 ergaben zum Teil widersprüchliche Prüfbefunde für die untersuchten Dämmstoffe. Im Rahmen des Projektes wurde eine Labormethode entwickelt, die eine reproduzierbare Prüfung dieser Resistenz erlaubt und als IHD-Verfahrensanweisung VA 20-24/1 zunächst etabliert werden und schließlich in die europäische Normung einfließen soll. Geformte und lose Dämmstoffprodukte wurden dazu hinsichtlich ihres pH-Wertes und ihres Feuchteverhaltens sowie bezüglich gegebenenfalls vorhandener chemischer Fungizide analysiert. Während neutrale bis leicht saure Materialien prinzipiell eine erhöhte Schimmelpilzanfälligkeit zeigen, wird bei Schüttdämmstoffe mit hoher Alkalität (pH-Wert >= 10) von Schimmelbeständigkeit ausgegangen. Allerdings zeigte sich, dass bestimmte Stoffe, wie Roggenschüttungen, während längerer Lagerung (hier vier Wochen) hydrolytische Prozesse durchlaufen, die hier nicht weiter untersucht wurden, aber dafür sorgten, das der pH-Wert von 12 auf unter neun sank und so ein Schimmelbefall möglich wurde. Große Unterschiede zwischen einzelnen Materialien wies die Ausgleichsfeuchte auf. Ein eindeutiger Zusammenhang dieses Parameters mit der Schimmelpilzbeständigkeit konnte jedoch nicht hergestellt werden, da zu viele Einflussfaktoren eingreifen. Die entwickelte Prüfmethode umfasst experimentelle Untersuchungen zur Auswahl geeigneter Prüfpilze, zur Beimpfungskonzentration, zur Variation des Prüfklimas und hinsichtlich des Einflusses von Nährstoffen sowie zum standardisierten Prüfablauf. Es wurde ein für Dämmstoffe geeignetes Bewertungssystem entwickelt, das auf dem Einsatz definierter Vergleichsstoffe und einer relativen Bewertung des Pilzwachstums beruht, und es wurde eine praxisgerechte Methode zur Interpretation der Prüfergebnisse in Form eines Klassifizierungssystems festgelegt, mit dem Aussagen zur Verwendbarkeit möglich sind. Dabei sind zwei Prüfvarianten - mit und ohne Beimpfung - vorgeschrieben, optional kann eine weitere Prüfung mit Nährstoffzugabe erfolgen. Gegenüber der DIN-EN-60068-2-10 wird die Anzahl der Prüfpilze reduziert.
Untersuchungen zur Optimierung und Standardisierung von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen, Teilvorhaben 2: Entwicklung einer Methode zur Prüfung der Schimmelpilzbeständigkeit von Dämmstoffen
Scheiding, Wolfram (author)
2007
61 Seiten, 9 Bilder, 16 Tabellen, Quellen
Report
German
UB Braunschweig | 2008
|Brandverhalten von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen
Wiley | 2021
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