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Betonwiderlager für Druckrohrleitungen - das neue DVGW-Arbeitsblatt GW 310

Schlicht, Horst

Für Druckrohrleitungen im Trink- und Abwasserbereich werden seit jeher Rohre mit beweglichen Muffenverbindungen verwendet. Der Vorteil dieser Rohrsysteme war, dass sie einfach zu handhaben waren und dass sie sich wie eine Gliederkette leicht dem jeweiligen Trassenverlauf anpassen konnten. Nachteilig ist jedoch, dass herkömmliche bewegliche Muffenverbindungen i.d.R. nur Querkräfte und keine Längskräfte aufnehmen können. Dies ist nur mit dem Bau von Rohrwiderlagern und einer zwischen diesen Widerlagern beweglichen Rohrleitung zu gewährleisten. Die bisher geltenden Regeln für die Bemessung von Rohrleitungswiderlagern stellten bis Ende 2007 die DVGW-Merkblätter GW 310 Teil 1 und GW 310 Teil 2 aus den Jahren 1971 und 1973 dar. Diese Merkblätter wiesen Widersprüche auf bzw. waren in einigen Aussagen ungenau. Es war daher erforderlich, diese beiden Merkblätter zu überarbeiten. Folgende Änderungen wurden in das neue DVGW-Arbeitsblatt GW 310 (Januar 2008) eingearbeitet: (1) Das Bemessungsverfahren ist entsprechend den europäischen Bemessungsregeln im Bauwesen (Eurocode) und den darauf aufbauenden nationalen Normen, wie DIN 1045 Teil 1 'Tragwerte aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton - Teil 1: Bemessung und Konstruktion' und DIN 1054 'Baugrund-Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau' als Bemessungskonzept mit Teilsicherheiten angelegt worden. In den Berechnungsgang wurden Gamma_G als Teilsicherheitsbeiwert für die Lasteinwirkung und Gamma_Ep als Teilsicherheitsbeiwert für den Erdwiderstand bzw. Grundbruch eingeführt. (2) Die Betondruckfestigkeitsklassen (C) sind angepasst und das Teilsicherheitskonzept mit den Teilsicherheitsbeiwerten für ständige Lasteinwirkungen für unbewehrten Beton Gamma_g,c = 1,8 und dem Korrekturfaktor Gamma_m,c = 1,1 eingeführt worden.