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Virtuell, doch sehr real. Neue Konzepte für den Energieträger Biomethan
'Virtuelles Biogas' ist der Titel eines Projekts, mit dem die österreichischen Energieunternehmen EVN, OMV Gas&Power und Wien Energie, Biogas als neuen Energieträger etablieren wollen. Biogas lässt sich sowohl für die Strom- und Wärmeerzeugung als auch als Kraftstoff einsetzen. Zusammen mit mehreren Forschungsinstitutionen und weiteren Partnern wurde im Energiepark Bruck an der Leitha eine Pilotanlage installiert, die sich mittlerweile bestens bewährt hat. Die Investitionskosten des neuen Biogasprojekts beliefen sich auf rund vier Mio. EUR. Als 'virtuell' bezeichnen die Projektpartner das Biogas aus folgendem Grund: Nach der Erzeugung wird das Biogas auf Erdgasqualität gebracht und ins Gasnetz eingespeist. Ab diesem Zeitpunkt ist es faktisch nicht mehr vom Erdgas unterscheidbar. Jeder Kunde, der über das Netz versorgt wird, erhält somit denselben Mix mit identem Energiegehalt aus Erdgas und Biomethan. Wird genau soviel Biomethan ins Netz eingespeist, wie die Kunden wünschen bzw. benötigen, kann dies als 'virtuelle' Lieferung von Biomethan an die betreffenden Kunden aufgefasst werden. Bei der Biogaserzeugung entstehen in einem Gärbehälter (Fermenter) aus Produkten und Abfällen aus der Landwirtschaft sowie Reststoffen aus der Nahrungs- und Lebensmittelindustrie rund 180 m3/h Biogas mit einer Methan-Konzentration von etwa 63 % bis 65 %. Das Gas wird komprimiert, auf einen Schwefelgehalt von weniger als 1 mg/m3 gebracht und anschließend von Wasserdampf und vom CO2 gereinigt. Das Prinzip der Gaspermeation basiert auf einem Hohlfasermembran-Filter, der für H2O und CO2 durchlässig ist, nicht aber für Methan. Das Methan ist, wenn es aus dem Fermenter kommt, bereits auf einem Druck, mit dem es ohne weitere Kompression und damit ohne zusätzlichen Energieaufwand ins Verteilnetz eingespeist werden kann. Die Jahresproduktion liegt bei 800000 m3 und entspricht damit der Hälfte des derzeitigen Bedarfs für die gut 4000 österreichischen Erdgasautos. Über eine 2,8 km lange Leitung gelangt das 'erdgasidente Biomethan' zu einer Verteilerstation im Netz der EVN-Gasnetz, wo es durch Odorierung mit Tetrahydrothiophen (THT), den aus Sicherheitsgründen vorgeschriebenen typischen Erdgasgeruch erhält.
Virtuell, doch sehr real. Neue Konzepte für den Energieträger Biomethan
'Virtuelles Biogas' ist der Titel eines Projekts, mit dem die österreichischen Energieunternehmen EVN, OMV Gas&Power und Wien Energie, Biogas als neuen Energieträger etablieren wollen. Biogas lässt sich sowohl für die Strom- und Wärmeerzeugung als auch als Kraftstoff einsetzen. Zusammen mit mehreren Forschungsinstitutionen und weiteren Partnern wurde im Energiepark Bruck an der Leitha eine Pilotanlage installiert, die sich mittlerweile bestens bewährt hat. Die Investitionskosten des neuen Biogasprojekts beliefen sich auf rund vier Mio. EUR. Als 'virtuell' bezeichnen die Projektpartner das Biogas aus folgendem Grund: Nach der Erzeugung wird das Biogas auf Erdgasqualität gebracht und ins Gasnetz eingespeist. Ab diesem Zeitpunkt ist es faktisch nicht mehr vom Erdgas unterscheidbar. Jeder Kunde, der über das Netz versorgt wird, erhält somit denselben Mix mit identem Energiegehalt aus Erdgas und Biomethan. Wird genau soviel Biomethan ins Netz eingespeist, wie die Kunden wünschen bzw. benötigen, kann dies als 'virtuelle' Lieferung von Biomethan an die betreffenden Kunden aufgefasst werden. Bei der Biogaserzeugung entstehen in einem Gärbehälter (Fermenter) aus Produkten und Abfällen aus der Landwirtschaft sowie Reststoffen aus der Nahrungs- und Lebensmittelindustrie rund 180 m3/h Biogas mit einer Methan-Konzentration von etwa 63 % bis 65 %. Das Gas wird komprimiert, auf einen Schwefelgehalt von weniger als 1 mg/m3 gebracht und anschließend von Wasserdampf und vom CO2 gereinigt. Das Prinzip der Gaspermeation basiert auf einem Hohlfasermembran-Filter, der für H2O und CO2 durchlässig ist, nicht aber für Methan. Das Methan ist, wenn es aus dem Fermenter kommt, bereits auf einem Druck, mit dem es ohne weitere Kompression und damit ohne zusätzlichen Energieaufwand ins Verteilnetz eingespeist werden kann. Die Jahresproduktion liegt bei 800000 m3 und entspricht damit der Hälfte des derzeitigen Bedarfs für die gut 4000 österreichischen Erdgasautos. Über eine 2,8 km lange Leitung gelangt das 'erdgasidente Biomethan' zu einer Verteilerstation im Netz der EVN-Gasnetz, wo es durch Odorierung mit Tetrahydrothiophen (THT), den aus Sicherheitsgründen vorgeschriebenen typischen Erdgasgeruch erhält.
Virtuell, doch sehr real. Neue Konzepte für den Energieträger Biomethan
VEÖ Journal ; 30-32
2009
3 Seiten, 2 Bilder
Article (Journal)
German
Abfall (Landwirtschaft) , Biogas , Biogasanlage , Biogasproduktion , Biokraftstoff , Biomassevergasung , Energiegehalt , Energieträger , Erdgasfahrzeug , Fahrzeugkraftstoff , Fermenter , Forschungsinstitut , Forschungsprojekt , Gärung , Gaspermeabilität , Gasversorgung , Investitionskosten , Membranfilter , Methan , Österreich , Pilotanlage , Schwefelgehalt , Stromerzeugung , Subvention , Versorgungsunternehmen , Wärmeerzeugung
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