Entwicklungsstand der Controllingpraxis in der Versorgungswirtschaft: Fid-Bau Portal

Entwicklungsstand der Controllingpraxis in der Versorgungswirtschaft

Bozem, K.

Unter Controlling wird ein Subsystem der Führung verstanden, das Planung und Kontrolle sowie Informationsversorgung zielgerichtet koordiniert. In der Untersuchung (Ende 1994 / Anfang 1995) wurden Fragebögen an 232 der in den Verbänden VDEW, BGW und VKU zusammengeschlossenen Versorgungsunternehmen (AG, GmbH, Eigenbetriebe und Sonstige für Elektrizität, Fernwärme, Gas, Wasser und/oder Andere mit Umsätzen von weniger als 300 Mio DM bis über 2000 Mio DM) verschickt, wovon 122 (52,6 %) beantwortet worden sind. In 74 Unternehmen (60,7 %) war eine Controlling-Institution geschaffen worden. (Den größten Anteil von 86,7 % haben Versorgungsunternehmen mit zwischen 600 Mio DM und 1 Mrd DM Umsatz). 83,8 % der Unternehmen haben nach 1984 und 60,8 % nach 1990 ihr Controlling eingerichtet. Gründe waren besseres Kostenmanagement, Unternehmensführung, Informationsversorgung, Effizienz und Wirtschaftlichkeit bei der Leistungserstellung, Koordination komplexer Geschäftsprozesse, Verteilung von Verantwortlichkeit. 56 (75,7 %) der Unternehmen haben das Controlling intern, ohne externe Unterstützung, eingeführt. 69,4 % der als Controller tätigen Mitarbeiter haben ein wirtschaftswissenschaftliches Hochschul-Diplom, 16,7 % sind Betriebswirte und 12,5 % verfügen über eine andere kaufmännische Ausbildung. Zu 91,9 % werden Planungsaufgaben, zu 91,9 % Berichtsaufgaben, zu 83,8 % Kontrollfunktionen ausgeführt, während Funktionen zur Systemgestaltung nur in 37,8 % der Fälle in der Kompetenz des Controllers liegen. Bei insgesamt positiven Erfahrungen in den genannten Bereichen wird festgestellt, daß Zukunftsorientierung und Innovationsdenken bisher noch nicht tragende Bestandteile beim Controlling geworden sind.