Praktische Erfahrung mit Kiesfiltern: Fid-Bau Portal

Praktische Erfahrung mit Kiesfiltern

Wegelin, M. / Schertenleib, R.

Es wird über 4 Fallbeispiele der Kiesfilter-Anwendung berichtet, welche 1992 an einer internationalen Arbeitstagung in Zürich vorgestellt wurden: 1. In Dortmund beträgt die Kiesfilterlänge 50 bis 70 m, die Filtergeschwindigkeit ist 15 bis 20 m/h bei Korngrößen von 8 bis 16 mm in der Oberschicht (40 cm stark) und darunter 32 bis 64 mm (100 bis 120 cm stark). Der Filterbetrieb ist intermittierend und ermöglicht eine Betriebszeit von 10 bis 12 Jahren. Das Verfahren zur Grundwasseranreicherung ist effizient und kostengünstig. 2. In Graz beträgt die Filtergeschwindigkeit der Grundwasseranreicherungsanlage 14 bis 18 m bei einer Filterlänge von 10 m und Kies der Größe 8 bis 32 mm. Probleme mit der Schwebstoffabtrennung sowie der kurzen Filterlaufzeit wurden auf die bauliche Konzeption der Kiesvorfilter zurückgeführt und durch Umbau des Kiesfilterauslaufs behoben. 3. In Aesch (Schweiz) weisen die Kiesvorfilter zur Grundwasseranreicherung eine Filterlänge von 15 m auf und sind 16 m breit. Der Grobkies hat die Körnung 50 bis 80 mm, die Filtergeschwindigkeit beträgt 5 bis 10 m/h. Aufgrund der ungenügenden Filtereffizienz wurden Sanierungsmaßnahmen beschlossen, die durch Feldversuche auf ihre Wirksamkeit überprüft wurden. Die Sanierung der Grundwasseranlage wurde aus Kostengründen aufgeschoben. 4. In Hardhof (Zürich) wurden gute Erfahrungen mit Zweischicht-Sandfiltern sowie Aktivkohleüberdeckung und Bauvlies gemacht, wobei die Filtergeschwindigkeiten 0,14 bis 0,28 m/h betrugen. In Entwicklungsländern zeigt die Langsamsandfiltration mit Filtergeschwindigkeiten von 0,5 bis 1 m/h kombiniert mit horizontal betriebenen Kiesvorfiltern zur Feststoffabscheidung gute Resultate.