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OSSIM - das Osnabrücker Simulationsprogramm für Gebäudeenergiebilanzen

Kuhnke, K. / Hammer, G. / Wocken, K.

OSSIM ist ein neues statisches, ein- und ausgabefreundliches, komfortables Einzonen-Simulationsprogramm zur Berechnung von Gebäude-Energie-Bilanzen. Es basiert im Kern auf einem Wärmebedarfsberechnungsverfahren von BRUCK und SCHÄFER. Gebäudedaten werden Wand für Wand eingegeben oder aus bestehenden Dateien eingelesen. Für beliebige Wandaufbauten können k-Werte berechnet werden. OSSIM stellt nicht nur Gewinne und Verluste (Transmission, Lüftung) gegenüber, sondern berücksichtigt auch durch einen Nutzungsfaktor, daß bei höheren Außentemperaturen gerade Strahlungswärmegewinne nur teilweise dem Heizwärmebedarf zugutekommen, je wärmer, umso weniger. Der Warmwasser-Wärmebedarf wird mit berücksichtigt. Die Umrechnung der Globalstrahlung in Diffus- und Direktstrahlung erfolgt mit Hilfe der Formeln von Whillier. OSSIM berücksichtigt Transparente Wärmedämmung auf ähnliche Weise wie Fensterflächen. Wenn die Behandlung von richtungsselektiver Transmission gewünscht wird, gibt der Benutzer die Transmissionseigenschaften der Wand Monat für Monat mit OSSIM ein. Als Ausgabe bietet OSSIM monatlich und für das ganze Jahr die aufgeschlüsselten Gewinne, Verluste und die Bilanz für das ganze Haus oder spezifisch pro m² beheizter Nutzfläche. Der Benutzer erhält die Ergebnisse auf Bildschirm oder Drucker, als Tabelle und/oder graphisch in hoher Qualität. Um die Leistungsfähigkeit von OSSIM zu testen, wurden die Daten eines bestehenden Altbauhauses jeweils mit den statischen, einzonigen Simulationsprogrammen OSSIM, VITRUV und EPASS verglichen. Es zeigte sich, daß in fast allen Fällen die Ergebnisse von OSSIM zwischen denen liegen, die mit EPASS bzw. VITRUV erzeugt wurden. Dabei hat VITRUV stets deutlich höhere und EPASS in der Regel niedrigere Energieverbrauchswerte errechnet. Mit der Durchführung der energiesparenden Maßnahmen haben sich diese Unterschiede tendenziell nivelliert. Für die Ausrichtung 0 deg errechnet OSSIM niedrigeren spezifischen Jahresheizwärmebedarf als EPASS.