Einsatz von NEITECH-Zügen auf der 'Sachsenmagistrale': Fid-Bau Portal

Einsatz von NEITECH-Zügen auf der 'Sachsenmagistrale'

Stautmeister, R.J.

Der Ausbau der sächsischen Eisenbahnstrecken Dresden-Werdau und Leipzig-Hof zur besseren Anbindung von Sachsen an den süddeutschen Raum ist mit dem Problem kurvenreicher Strecken verbunden. Um hohe Geschwindigkeiten zu erreichen, ohne teure Umbauten an der gesamten Fahrstrecke vornehmen zu müssen, bietet sich der Einsatz von Fahrzeugen mit gleisbogenabhängiger Wagenkastensteuerung an. Diese wegen ihrer elektronischen Neigungssteuerung auch NEITECH-Züge genannten Fahrzeuge sind im Raum Nürnberg bereits seit 1992 im planmäßigen Einsatz. Der Text gibt einen Überblick über die technischen Daten dieser Züge unter Berücksichtigung der besonderen in den neuen Bundesländern geltenden Vorschriften und Gegebenheiten. Die Einführung der Züge soll in drei Stufen vorbereitet werden. 1. Beseitigung der Altlasten des Fahrweges: Anpassen der Überhöhungsrampen und Übergangsbögen an die höhere Geschwindigkeit, Sanierung der Gleiskörper und Brücken, Vereinfachung der Gleispläne. Auf großen Bahnhöfen, wo IR-Züge halten, ist jedoch die Gleisplanrationalisierung erst im Zusammenhang mit der Umstellung auf elektronische Stellwerkstechnik vorgesehen. 2. Ausgestaltung der Signaltechnik, Sicherungstechnik und Telekommunikation sowie Erweiterungsmaßnahmen an der Infrastruktur. Es wurde ein Antrag gestellt, das Verhalten von Bogenweichen mit kleineren Radien beim schnellen Befahren mit NEITECH-Zügen zu testen und danach einen höheren Überhöhungsfehlbetrag für Bogenweichen zuzulassen. Auf diese Weise soll der kostspielige Umbau kleinerer Bahnhöfe in Sachsen zur Erfüllung der Bedingungen für NEITECH-Züge vermieden werden. 3. Neubaumaßnahmen, Geschwindigkeitserhöhungen zwischen Leipzig und Altenburg, Umgestaltung des Bogendreieckes Werdau und des Abzweiges Glauchau-Schönbörnchen zu niveaufreien Lösungen, eventuell Streckenverkürzung zwischen Plauen und Hof durch Tunnelbau.