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(Fortsetzung aus Heft 14 (1996) 1/2, S. 29 - 32). Zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit im Baubetrieb wird im Bereich des Planums bzw. der technischen Barriere von Deponien immer häufiger eine Vermörtelung mit Kalk, eine Vergütung mit Tonmehlen oder eine kombinierte Konditionierung mit Fertigmischungen vorgenommen. Durch die Zugabe von Feinkalk (Branntkalk) wird aufgrund von Kurzzeitreaktionen (Koagulation, Ablöschen des Kalkes) und der Wärmeentwicklung der Wassergehalt des (zu nassen) Bodenmaterials verringert; die Langzeitreaktionen (Ionenaustausch, Karbonatisierung) setzen erst nach etwa 10 bis 30 Tagen ein und sind deshalb für den Baubetrieb nicht bedeutend. Die Zugabe von quellfähigen Tonmehlen dient der Erhöhung des Tonmineralanteils zur Verbesserung der Barrierewirkung bzw. des Schadstoffrückhaltevermögens (Kationenaustauschkapazität). Die Vermörtelung führt zu einer Erhöhung der Festigkeit, was sich günstig für den Baubetrieb auswirkt, aber auch zu einer verringerten Plastizität (Versprödung), die eine unzulässige Rissebildung zur Folge haben kann. Nachteilig bezüglich der Barrierewirkung wirkt sich die Erhöhung der Durchlässigkeit um ein bis zwei Zehnerpotenzen aus. Probleme ergeben sich auch hinsichtlich der Beurteilung des Verdichtungsgrades. Mit zunehmender Kalkzugabemenge verringert sich die Proctordichte des Bodenmaterials, während sich der optimale Ausgangswassergehalt erhöht. Aufgrund der Verringerung des Wassergehalts nach Kalkzugabe ist die Festlegung eines Bezugsproctors nicht eindeutig. Ebenso ist die Bestimmung des Verdichtungsgrades wegen der vom Abbindeprozeß hervorgerufenen ständigen Veränderung des Wassergehalts und des Verdichtungsverhaltens über den Zeitraum der Vermörtelung, Verdichtung und Dichtebestimmung nicht eindeutig möglich; das gleiche gilt für die Nachverdichtung. Insgesamt kann eine Vermörtelung nicht empfohlen werden, für den Einsatz von Tonmehlen liegen grundsätzlich keine Bedenken vor.
(Fortsetzung aus Heft 14 (1996) 1/2, S. 29 - 32). Zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit im Baubetrieb wird im Bereich des Planums bzw. der technischen Barriere von Deponien immer häufiger eine Vermörtelung mit Kalk, eine Vergütung mit Tonmehlen oder eine kombinierte Konditionierung mit Fertigmischungen vorgenommen. Durch die Zugabe von Feinkalk (Branntkalk) wird aufgrund von Kurzzeitreaktionen (Koagulation, Ablöschen des Kalkes) und der Wärmeentwicklung der Wassergehalt des (zu nassen) Bodenmaterials verringert; die Langzeitreaktionen (Ionenaustausch, Karbonatisierung) setzen erst nach etwa 10 bis 30 Tagen ein und sind deshalb für den Baubetrieb nicht bedeutend. Die Zugabe von quellfähigen Tonmehlen dient der Erhöhung des Tonmineralanteils zur Verbesserung der Barrierewirkung bzw. des Schadstoffrückhaltevermögens (Kationenaustauschkapazität). Die Vermörtelung führt zu einer Erhöhung der Festigkeit, was sich günstig für den Baubetrieb auswirkt, aber auch zu einer verringerten Plastizität (Versprödung), die eine unzulässige Rissebildung zur Folge haben kann. Nachteilig bezüglich der Barrierewirkung wirkt sich die Erhöhung der Durchlässigkeit um ein bis zwei Zehnerpotenzen aus. Probleme ergeben sich auch hinsichtlich der Beurteilung des Verdichtungsgrades. Mit zunehmender Kalkzugabemenge verringert sich die Proctordichte des Bodenmaterials, während sich der optimale Ausgangswassergehalt erhöht. Aufgrund der Verringerung des Wassergehalts nach Kalkzugabe ist die Festlegung eines Bezugsproctors nicht eindeutig. Ebenso ist die Bestimmung des Verdichtungsgrades wegen der vom Abbindeprozeß hervorgerufenen ständigen Veränderung des Wassergehalts und des Verdichtungsverhaltens über den Zeitraum der Vermörtelung, Verdichtung und Dichtebestimmung nicht eindeutig möglich; das gleiche gilt für die Nachverdichtung. Insgesamt kann eine Vermörtelung nicht empfohlen werden, für den Einsatz von Tonmehlen liegen grundsätzlich keine Bedenken vor.
Bodenvergütung im Deponiebau - Qualitätssicherung
Soil conditioning for landfill construction - quality assurance
Entsorgungspraxis ; 14 ; 25-35
1996
8 Seiten, 4 Bilder, 25 Quellen
Article (Journal)
German
Inhomogene Materialien im Deponiebau - Qualitätssicherung
Tema Archive | 1996
|Online Contents | 1996
Elektrochemische Bodenvergütung : Bergbau, Bauwesen
TIBKAT | 1974
|Online Contents | 1995
Online Contents | 1993